Dienstag, 30. September 2008

Ab in die Berge

Rocky Mountains
15. - 29. Septemb
er



Nach dem vielen Laufen wurde es Zeit fuer Abwechslung. Wir fuhren noerdlich bis nach Blue River. In diesem 50-Seelen-Kaff hat sich Mike Wiegele in den letzten dreissig Jahren ein riesiges Heliskiresort aufgebaut. Vor sieben Jahren kam ich dank Andre Kindschi in den Genuss dieses Luxussports. hier bei Wiegele. Doch dieses mal lockte uns die Schoenheit des Herbstes in diese einsame Gegend.
Wir luden ein Kanu auf unser Auto und fuhren tief rein in den Wald. Als die Strasse fertig war, luden wir alles Material ins Kanu und marschierten zweieinhalb Kilometer weiter bis endlich der See zum Vorschein kam. Im Wasser liess sich das Kanu einiges einfacher manoevrieren und wir paddelten wacker drauflos.
Der Murtle Lake ist der groesste, nichtmotorisierte See Nordamerikas. Und im September verlieren sich nur noch ein paar Fischer und vielleicht zwei Schweizer in diese Idylle.
Wir hatten die Qual der Wahl und lasen aus den vielen weissen Sandstraenden den groessten aus. Der Ranger war per Zufall an dieser Beach am Arbeiten und ueberliess uns eine huebsche Forelle zum Znacht.
Zum Wetter: Auch hier oben, hoch im Norden schien es nichts anderes zu geben ausser Sonne und viel Waerme . So genossen wir mit den Weisskopfseeadlern drei weitere eindrueckliche Tage in unwirklicher Stille.
Jetzt wird es aber langsam Zeit fuer die beruehmten Nationalparks. Wir flogen am Mount Robson, dem hoechsten Berg der Kanadischen Rockies, vorbei und machten uns in Jasper auf Entdeckungsreise. Und wie es halt so ist in einem Nationalpark, da kann man nicht viel anderes machen als Wandern. Nur im Vergleich zu den letzten Tagen konnten wir jetzt alle paar Minuten hello sagen. Touristen soweit das Auge reicht. Dabei war doch schon Nebensaison.
Und endlich kam der Regen. Wir wussten schon gar nicht mehr was das ist. Auf der Fahrt durch den Icefields Parkway an Wolkenverhangenen Gletschern vorbei bis nach Lake Louise genossen wir einen nassen Tag hinter der Windschutzscheibe. In Lake Louise wollten wir im Warmen uebernachten, fanden aber nichts bezahlbares. So fuhren wir gleich weiter bis Banff und fanden ein gemuetliches Bed&Breakfast.
Da unsere Wandermotivation nur minimal war, suchten wir eine etwas ueberteuerte Route aus. Sie fuehrte uns durch fast alle Laeden von Banff... Und zum Schluss landeten wir zur Erholung eines sehr anstrengenden Tages in den Hot Springs. Doch nicht genug, danach fanden wir ein Schweizer Beizli und bestellten ein richtiges Chaesfondue. Als wir nach Kirsch fragten, kam der Chef hoechstpersoenlich vorbei und offerierte uns diesen koestlichen Tropfen Heimat.
Nach einer unruhigen Nacht mit einem Klumpen im Magen (ein Kirsch war wohl zu wenig), erwachten wir geblendet von den weiss gezuckerten Bergen. Wir packten die Kamera ein und los gings in die Hoehe. Wir fanden einen Trail durch einen Laerchenwald hinauf ueber die Waldgrenze in den Schnee. Die Laerchen waren in gelb und orange gekleidet und strahlten ueber die weiss gezuckerte Ebene. Die Wasserfaelle hatten schon viele Eiszapfen und die Seen wehrten sich gegen das dicker werdende Eis.
Bedingt durch die unsichere Wetterlage mussten wir unsere Wanderplaene halt ein wenig abaendern, doch wir fanden einige sehr lohnenswerte Alternativen. Doch Biken wollten wir doch auch mal wieder. So liessen wir die Nationalparks hinter uns und suchten uns in Golden ein huebsches B&B.
Bei Jeannie und Jerry fanden wir genau das was wir uns von Kanada ertraeumten. Ein wunderschoenes Rundholzhaus mit vielen Zimmern und einem Hottub im Garten. Zu allem Glueck waren wir die einzigen Gaeste. Jeannie unterhielt uns blendend und servierte uns wohl das beste Fruehstueck das wir in Nordamerika gesehen haben. Wir sassen mit ihr drei Stunden am Tisch und legten gleich noch eine Zusatznacht ein. Den Hottub testeten wir mit einem Flaeschchen Wein unter dem Sternenhimmel. Ach kann Urlaub schoen sein.
Doch jeder Traum hat ein Ende. Wir wollten weiter um zum Abschluss unserer Reise nochmals im Zelt zu schlafen. Bei Regen fuhren wir aus Golden, bei blauem Himmel und 25 Grad kamen wir am Shushuap Lake an. Wieder fanden wir einen gemuetlichen Strand und legten uns in die Sonne. Die Lachse waren gerade auf ihrer Wanderung und schwammen den nahen Fluss hinauf wo wir einzelne rote Sockeye Salmons beobachten konnten. Doch uns interessierten einmal mehr die Weisskopfseeadler welche sich auf die Fischjagd machten. Zum letzten Mal setzten wir uns aufs Bike und erkundeten die Gegend. Unsere Koepfe waren voll mit Gedanken.
Fast sechs Monate sind nun vergangen. So viele traumhafte Bilder bleiben. So viele tolle Leute haben wir getroffen. Vieles haben wir zu erzaehlen. Auch einige sehr schwierige Situationen mussten wir loesen. Ausser auf der Toilette waren wir fast immer beisammen. Jetzt ist aber genug. Wir wollen jetzt zurueck in unsere kleine Wohnung, zu unserer Katze und zu all unseren Freunden.
Wir kommen heim nach Davos!

Dienstag, 16. September 2008

West Coast Trail

Vancouver Island
05. - 11. September

Wir packten unsere Rucksaecke und los ging das Abenteuer. Wir schauten noch kurz beim Starthaus vorbei und wogen unser Gepaeck: 15 und 28 Kilogramm!
Der Trail fuehrt ueber fast 80 Kilometer durch unbewohnte Wildnis entlang der ausgesetzten Westkueste Canadas. Urspruenglich wurde der Trail vor hundert Jahren fuer Schiffbruechige angelegt damit sie lebend rauskamen.
Wir wanderten durch den angenehm kuehlen Nebel im Regenwald und sahen uns schon bald vor den ersten Problemen. Da es drei Wochen lang geregnet hat, war der Weg vergleichbar mit einer endlosen Sumpflandschaft. Und da im Fruehjahr ein boeser Sturm die Kueste traf, kletterten wir zum Teil mehr als wir liefen. Dabei sagen alle der noerdliche Teil sei der einfachste. Des weiteren waren ploetzlich Spuren eines Pumas auf dem Trail. Aber hallo!
Doch wir liessen uns von nichts aufhalten und schleppten unser Gewicht sicher ans Tagesziel, ein Sandstrand der verlassener nicht sein koennte. Kein einziges Zelt war da und zur Feier des Tages drueckte die Sonne den Nebel zurueck aufs Meer.
Wir packten unsere Buecher aus und legten die Baeuche in die Sonne. Urlaub pur.
Da das Licht den Rhytmus bestimmt, waren wir am fruehen Morgen schon wieder unterwegs. Die Wanderung fuehrte nun abwechselnd dem Meer entlang und im Wald durch den Sumpf. Der Trail ist mit nichts in der Schweiz vergleichbar. So viel Schlamm gibts bei uns wohl gar nicht. Wir versuchten trotzdem jedes Dreckloch zu umgehen, was extrem muehsam und zeitaufwaendig war. Das erste mal in meinem Leben sah ich den Sinn von Wanderstoecken. Britta fand einen Holzstock und ich las eine gebrochen Fischerrute zusammen. Damit balancierte es sich besser und wir konnten im Schlamm nach Holz oder Steinen zum draufstehen suchen. Doch da wir unsere Tagesetappe recht kurz ausgewaehlt hatten waren wir schon am fruehen Nachmittag auf dem naechsten Camping direkt bei einem Wasserfall. Ich liess es mir nicht nehmen und goennte mir eine ziemlich kuehle Nudistendusche. Und als ich wieder rauskomme, wer steht winkend vor mir? Barbara und Dave, die unser Auto wieder an unser Zielort fahren werden.
Der dritte Tag sollte mit 17 Kilometern klar der laengste werden. Dazwischen hat es kein Trinkwasser also mussten wir durch. Doch schon sehr bald riecht es nach Rotwein. Oh schreck, die 3-Liter Rotweinplastiktuete leckte! Wir konnten den Schaden beheben, beschlossen aber den restlichen Wein am Abend zu vernichten, 2 Liter! Wers glaubt oder nicht, wir schafften es nicht und ich trug am vierten Tag immer noch Wein mit. Doch der Rucksack war nach dieser Nacht doch einiges leichter. Und die Buecher verloren auch mit jeder gelesenen Zeile an Gewicht.
Unterwegs trafen wir zwei deutsche Paerchen welche die gleichen Tagesziele hatten wie wir. So hatten wir wenigstens noch etwas andere Gesellschaft. Denn die Baeren zeigten nur Fussabdruecke und Kothaufen.
Das Wetter bestimmte unsere Geschwindigkeit. Die Vorhersage war fuer diese verregnete Kueste so gut, dass wir keine Eile verspuerten. Wir bewanderten lange, sandige und felsige Kuestenstreifen, sahen viele, viele Grauwale, kaempften uns muehsam durch den Busch, wateten durch knietiefe Baeche, ueberquerten hohe Haengebruecken, kletterten ueber endlose Leitern in Schluchten und wieder hinauf. Und immer waren wir frueh am Nachmittag am Ziel und waren jeden Tag beeindruckt von den traumhaften Straenden. Wir bestaunten tiefrote Sonnenuntergaenge, beobachteten vom Lagerfeuer den klaren Sternenhimmel und den wandernden Mond und schliefen berieselt vom nie endenden Wellengang tief und fest in unserem neuen Zelt.
Doch nach sieben Tagen waren wir gluecklich wieder einmal eine Strasse und unser Auto zu sehen. Wir erfuellten uns einen weiteren Traum auf unserer Reise. Dass die Wanderung bei sieben Tage Sonnenschein stattfinden kann, haette aber an dieser Kueste wohl niemand unterschrieben. Die Natur war mit uns. Wir goennten uns zur Kroenung einen saftigen Burger, ein kuehles Bier und einen Stuhl!

Anreise zum West Coast Trail

Vernon - Bamfield
02. - 04. September

Es geht wieder los. Wir haben unser Auto gepackt und fahren via Umweg zurueck auf Vancouver Island.
Zuerst mussten wir nochmals kurz ueber die Grenze um unser neues Leichtzelt abzuholen. Doch das mit der Grenze will einfach nicht mehr so richtig. Der Zoellner schaute unsere abgelaufenen Visa an und meinte wir muessen zuerst in die Schweiz bevor wir wieder in die USA koennen. Der hat ja ein Knall.
Wir gingen ins Office um die Sache zu klaeren und ich sagte kein Wort mehr als noetig. Doch das brachte nicht den gewuenschten Erfolg. Wir mussten den Schluessel abgeben und die Jungs durchwuehlten unser Auto bis ins letzte Details. Danach kam das Verhoer wo sie die Inhalte mit unseren Aussagen vergleichten. Der Kerl pruefte uns und wir hielten dagegen. Als er sicher war, dass wir sauber sind, kehrte er sein Gesicht und war ploetzlich wieder ein Mensch. Ich hasse diese arroganten, moechtegernbesserwissenden, wichtigtuenden Angeber aus diesem uebergrossen Land das sie gar nicht kennen und trotzdem die Welt regieren moechten. Kurz gesagt: Komische Politik!
Wir holten unser Zelt und schmuggelten es ohne mit der Wimper zu zucken nach Canada, fuhren mit der Faehre rueber auf die Insel und waren schon am naechsten Tag am Suedende unseres Trails. Sogleich konnten wir am Infogespraech teilnehmen und lernten ein nettes Paerchen aus Victoria kennen.
Da die beiden von Sued nach Nord wandern wollten und wir umgekehrt, fragten wir sie ob sie unser Auto zum Ruecktransport nehmen wollten. So konnten wir alle die Kosten fuer den teuren Busshuttle einsparen. Sie waren etwas ueberrascht von unserer Spontanitaet und waren dann aber dabei. So fuhren wir noch am selben Abend an den noerdlichen Startpunkt.
Die Strasse dorthin war allerdings keine Autobahn. Zum Teil kurvten wir mit dreissig um die vielen Krater herum und sahen kaum etwas von der Umgebung. So kam es wie es kommen musste. Wir fuhren und fuhren. Und als wir immer noch fuhren war die Strasse zu ende. Wir kehrten um und fuhren weiter. Als wir an einem See vorbeifuhren, sahen wir seit Stunden die ersten zwei Menschen. Die zeigten uns auf einer genaueren Karte wo wir sind und so fuhren und fuhren und fuhren wir wieder zurueck. Und als wir so weiterfuhren wurde es dunkel. Und weil wir so langsam fuhren brauchten wir zum Glueck kaum Benzin. Denn sonst waeren wir nicht so lange gefahren.
Irgendwann war die Strasse fertig und wir konnten nicht mehr weiterfahren. Wir sahen ein Haus und noch ein weiteres. Wir waren in Bamfield angekommen. Nur wo schlafen? So fuhren wir von Licht zu Licht bis wir einen Camping inmitten eines Indianerreservats fanden. Zum Glueck war da noch eine Gruppe weisser Camper am Bier trinken. So konnten wir neben ihnen im Licht unser Zelt aufstellen.
Es ging nicht lange und Kathy, eine Frau aus der Gruppe, sprach uns an wir sollen doch zu ihnen rueberkommen. So setzten wir uns voellig uebermuedet zu dieser Gruppe Menschen zwischen 24 und 65 und tranken mit ihnen. Die Jungs waren am Tag Krebse fischen und hatten noch einige uebrig. Damit waere das Problem Hunger auch geloest gewesen. Wir konnten so viele Krebse essen wie wir wollten. Und als wir genug hatten mussten wir noch einen nehmen. Die waren so richtig lecker.
Da uns die Zeit nicht davonlief, schlenderten wir am naechsten Morgen durch Bamfield und am Nachmittag spielten wir Golf am Strand. Das Spiel ging so: Wer am weitesten ins Meer raus spielte, hatte gewonnen! Vor lauter Baelle schlagen vergassen die Jungs beinahe ihre Krebse. Wir schnappten das kleine Motorboot und sausten aufs Meer raus. Weit draussen hatten sie einige Krebsfallen gestellt die wir jetzt leerten. Doch die tiere waren noch sehr lebendig und verdammt gefaehrlich. Ein Schlag auf den Brustkorb machte sie Kampfunfaehig, dann zwei kraeftige Zuege an den Beinen und die waren vom Koerper getrennt. Die Beine kamen in den Topf, der Rest war Fischfutter. Uebrigens, ich schaute nur zu.
So gab es zur Einstimmung auf unsere grosse Wanderung nochmals Krebse. Und als wir am naechsten Tag loswollten, haetten wir noch welche mitnehmen sollen! Stattdessen nahm Kathy und ihr Mann Garry unsere Bikes mit nach Nanaimo damit sie niemand aus dem Auto stehlen kann.

Montag, 1. September 2008

Bei Remo

Vernon
1. August - 1. September

Okanagan

Schon vor unserer Reise war klar, dass wir unseren alten Kumpel Remo besuchen werden. Er ist vor sechs Jahren ausgewandert nach Vernon im Okanagan Valley.

Er besitzt ein Haus ueber dem Tal, fernab vom Tourismus, halt da wo sich Baer und Koyote gute nacht sagen.
In Kanada ist es so, dass sich die Leute ein Haus kaufen, es selber verschoenern und dann wieder verkaufen. Dies ist auch Remos Idee.
Unsere Aufgabe war es nun ihm eine Garage zu bauen und gleichzeitig die riesige Terasse und alle Balkone abzuschleifen und frisch zu lackieren.
Er hat noch einen weiteren Arbeiter dazugezogen, welcher die ganze Planung machen sollte. Das Ziel war in fuenf Wochen eine ruechseitige Steinmauer zu erstellen, eine Bodenplatte von 8 x 12 Metern zu betonieren und einen Holzunterstand fuer drei Autos zu bauen. Doch schon beim ersten Kontakt mit Jorge, dem zweiten Handwerker, war mir klar dass da nicht alles planmaessig verlaufen wird.
Wir begannen also. Die Steinmauer war ein toller Erfolg. Sie bewies die Kreativitaet der zwei Handwerker. Mein Ruecken hatte allerdings weniger Spass daran, denn Maschinen waren ein Fremdwort und Jorge hatte eine laedierte Schulter.
Weiter ging es mit der Vorbereitung der Bodenplatte. Und das zog sich in die Laenge. Jorge hat sowas noch nie alleine gemacht und das zeigte sich nun. Was wir in drei Wochen fertigbrachten, geht auch in einer Woche. Als er dann am Morgen als der Beton kommen sollte ploetzlich die Verantwortung nicht mehr tragen wollte, uebernahm ich die Initiative und der Beton kam. Okay, perfekt ist die Bodenplatte nicht geworden, aber das wussten wir schon vorher.
Dann, nach dreieinhalb Wochen gings endlich los mit der Holzarbeit. Wir fuhren raus in den Wald und suchten die besten Baeume zusammen welche schon am Boden lagen und nicht mehr ganz nass war. Ich war endlich in meinem Element und liess die Motorsaege rattern. Doch Jorge gings zu schnell und er wollte alles nochmal durchdenken und easy angehen.
So kam es dass meine Stimme eine andere Tonlage annahm und ich diesem lahmen Kiffer so richtig gruendlich meine Meinung sagte. Das Ergebnis? Wir konnten endlich mal Klartext reden und ich stellte fest, wir koennen so nicht witermachen.
So aenderten wir wieder mal unsere Plaene und Britta und ich machten andere Sachen ums Haus. Wir gruben Sickerleitungen, bauten Holztreppen, machten eine weitere Steinmauer, flickten das ganze Dach, veraenderten einiges im Garten, zogen neue Stromleitungen und putzten so einiges im Haus. Wir hatten zusammen eine tolle Woche und Britta fiel Abends hundemuede ins Bett.
Somit haben wir unseren eigentlichen Auftrag nicht wirklich erfuellt, dafuer ist sonst so einiges erledigt was Remo auf dem Herzen lag. Und die Garage? Wir werden in vier Wochen wieder hier sein bevor wir heimreisen. Dann wissen wir ob die Autos unter Dach sind. Aber drauf wetten wuerde ich keinen Cent.
Die Moral von der Geschicht? Wir hatten eine tolle Zeit bei Remo, durften an privaten Barbecues teilhaben, waren an einem tollen Rodeo und konnten vergangene Erlebnisse gut verarbeiten.
Und jetzt sind wir topmotiviert fuer Neues. Noch knappe fuenf Wochen bleiben uns um weitere wilde Ecken dieses riesigen Landes zu erforschen. Los gehts!!!

Montag, 18. August 2008

Vancouver

3.-6. August 2008
Vancouver


In Vernon wurde es uns schon sehr schnell langweilig und wir entschlossen uns fuer eine Staedtereise nach Vancouver.
Nach fuenf Stunden Fahrt checkten wir im YWCA ein, ein Hotel fuer Frauen und auch fuer einige andere. Auf alle Faelle machte es mir dort sofort Spass...
Doch Britta zerrte mich auf die Strasse raus, sie wollte noch anderes sehen. So schlenderten wir durch die Einkaufsmeile und guckten mal nach wo wir vielleicht unser Geld spaeter anlegen koennten.
Der Hunger trieb uns aber weiter. Wir trafen Meta und Rebekka und gingen zum Mongolen. Sie hatten viel zu erzaehlen von ihrer Reise durch die Rockies und wir freuten uns jetzt schon auf unseren Tripp.
Frisch ausgeschlafen setzten wir unseren Stadtrundgang fort. Am meisten Zeit verbrachten wir bei bruetender Hitze im Stanley Park auf der Suche nach den Waschbaeren. Und siehe da, wir fanden sie. Rotzfrech rannten sie durch die Gegend, nicht weit weg von den ueberbevoelkerten Spazierwegen. Doch die putzigen Kerle wurden kaum von jemandem gesehen.
Als meine Fuesse zu zerbrechen drohten, goennten wir uns doch mal eine Pause auf Granville Island. Wir beobachteten amuesiert das hecktische Treiben auf dem Markt und hoerten einige Schweizer heraus. Dann war aber wirklich genug mit laufen und wir setzten uns ins IMAX um einen spannenden 3D-Film ueber Afrika zu schauen. Herrlich so ein Sessel in einem klimatisierten Raum.
Am Abend holten wir die zwei Girls ab und fuhren mit ihnen per Lift in ein Drehrestaurant ueber der Skyline. Die Karte war definitif ausserhalb unseres Budgets sodass wir uns nur einen Aperitif bei Sonnenuntergang goennten.
Ja, der dritte Tag stand dann ganz und gar im Zeichen der sich leerenden Kreditkarte. Aber man ist ja nicht jeden Tag in Vancouver und die Laeden sind schon verfuehrerisch. Ich hab mir sogar einen richtig schicken Schuh gekauft mit welchem ich auch in Zuerich rumlaufen darf.
Beim Griechen liessen wir bei einem Sangria die tollen Eindruecke nochmals Revue passieren und stellten fest, Vancouver wir kommen wieder.

New Haircut

1. August 2008
Vernon, Okanagan Valley

Am 1. August...Schweizer Nationalfeiertag...wurde es Michi zu bunt, resp. zu haarig! Kein Wunder, bei 40 Grad im Schatten, die Haare mussten weg. Dies liess sich Remo nicht zweimal sagen, als ueberzeugter Kurhaartraeger hat man so eine Maschine ja im Haus.

vorher

nachher

Montag, 11. August 2008

Whistler

21.-28. Juli 2008
Whistler

Die Fahrt nach Whistler war nicht ganz so einfach. Am Zoll erkundigte sich der Her nach den Einfuhrdokumenten unseres Autos. Das wir die nicht hatten, mussten wir das Einfuhrprozedere machen. Da wir aber die Dokumente noch nicht hatten, schien das nicht moeglich. Das sagte uns der junge, arrogante Zoellner. Auf gut Deutsch, wir konnten den Wagen nicht einfuehren. Es gab ein laengeres Gespraech wobei ich ihm meine Darstellung der Sache praesentierte, was sehr unguenstig war. Der Kerl fuehlte sich betupft und erklaerte uns, der Wagen darf nicht nach Kanada. Bravo Michi! Ein klaerendes Gespraech mit dem Chef ergab, dass es moeglich ist den Wagen provisorisch und sogar gratis einzufuehren. Wieso nicht gleich so? Britta hatte mich einen Moment lang nicht mehr so richtig lieb.
Uff, zurueck in Kanada fuhren wir sofort hoch zu Siege nach Whistler. Er bot uns sein Gaestezimmer gegen einen Schnupftabak an. Da konnten wir wohl nicht nein sagen.
Wir rueckten mit genuegend Bier an und er servierte uns den passenden Znacht. Bis tief in die Nacht unterhielten wir uns blendend und schweiften zurueck in die Zeit wo er in Davos als Skilehrer arbeitete.
In Whistler wollten wir mal so richtig Biken. So mietete ich mir fuer die ganze Woche ein Rad und wir machten uns auf unsere erste Tour in ein abgelegenes Seitental. Unglaublich, wir vergnuegten uns stundenlang auf super Trails bis ein Ranger uns vor einem Baer auf dem Trail warnte. Wir fanden ihn aber nicht.
Die naechste Tour fuehrte uns rund um Whistler. Wir entdeckten viele Plaetze die einem in dieser Gegend das Leben versuessen koennen. Da oben hat es wirklich fuer jeden Tourist etwas geeignetes. Da koennten wir noch viel lernen. Okay, die habens auch einfacher hier. Das Gebiet gehoert dem Staat und ist keine Landwirtschaftszone!
Doch wer in Whistler ist, muss auf die Downhillstrecken. Schon mit der ersten Bahn fuhren wir hinauf und tasteten uns an die Trails heran. Wir blieben hauptsaechlich auf den einfachen Strecken und hatten maechtig Spass. Erst als wir am Nachmittag per Zufall Michi aus Davos trafen, wagten wir uns mit ihm ganz hinauf auf die schwarzen Sachen! Der Tag war erste Sahne und das Bier verdienten wir uns redlich.
Freitag war Seilgartentag. Nur an einer kleinen Rolle angehaengt schwebten wir ueber tiefe Schluchten und kletterten in den Wipfeln ueber Haengebruecken. Es war ein super Erlebnis, vor allem am laengsten Seil: 750 meter lang und 80 km/h schnell!
Am Abend sassen wir im Village mit Siege beim Bier als endlich Franziska und Roman auftauchten. 2 Wochen waren die beiden schon in Kanada und endlich trafen wir uns. Bei noch mehr Bier saugten wir sie aus ueber die Heimat.
Das ganze Wochenende verbrachten wir zu viert mit Downhillen und verbesserten unsere Technik wesentlich. Wir fuhren Sachen die wir uns selber nie zugetraut hatten. Wir waren schon ein wenig stolz auf uns. Am Samstag feierten wir bei Siege nochmals ausgiebig unser Wiedersehen und Siege ueberraschte uns mit einem frischen Lachs.
Wir verbrachten eine wunderschoene Woche bei Siege und Heike, erlebten viele tolle Sachen in Whistler und wir konnten endlich wieder richtig biken.
Vielen vielen Dank Siege und Heike

Besuch aus der Schweiz

15. -20. Juli
Vancouver Island und Seattle
Quadra Island - Victoria - Seattle
Heute bekamen wir Besuch! Brittas Schwester Meta und ihre Freundin Rebekka kamen nach Vancouver Island. Wir wollten zusammen eine Woche auf der Insel verbringen.
Wir holten die zwei am Hafen ab und fuhren wieder in noerdliche Richtung. Sie mussten uns alles ueber die Schweiz erzaehlen aber irgendwie ist da drueben nicht so viel passiert ausser das es zwischendurch mal geregnet hat.
In Campbell River fuellten wir unser Auto mit Esswaren und fuhren auf die naechste Insel. Auf Quadra Island gingen wir auf einen weiteren Kajaktripp. Wir packten unsere Boote voll, liessen uns von der Vermieterin beraten und los gings.
Die zwei Girls waren ziemlich keck und schon bald hatten sie den Dreh raus was man mit dem Paddel anzufangen hat. Wir ruderten gemuetlich auf eine ganz kleine Insel zu die gerade mal fuer eine Gruppe Platz hat.
Die Erkundung dauerte nicht mehr als zwei Minuten und wir waren einmal rundherum gelaufen. Wir richteten es uns bequem ein, holten viel angeschwemmtes Holz herbei und dann waren wir einfach da. Denn viel gab es nicht zu tun, aber genau das genossen alle.
Wir verliebten uns so sehr in die kleine Insel, dass wir am naechsten Tag entschieden, eine weitere Nacht hierzubleiben.
So kehrten wir am letzten Tag direkt zurueck. Doch unterwegs nahm der Wind an Staerke zu. Da er von der Seite kam schaukelten die kleinen Boote bedenklich und wir mussten alles geben um rechtzeitig im Hafen zu sein. Das letzte Stueck war dann auch extraklasse. Wir drehten uns in den Wind und die Wellen trugen uns in den sicheren Hafen.
Auf dem Weg in den Sueden schauten wir noch in einigen schmucken Doerfern vorbei bevor wir in Victoria ankamen. Diese Stadt ist vom Baustil her die schoenste die wir in Nordamerika bisher gesehen haben. Sie besteht aus vielen Viktorianischen Gebaeuden und erinnert schon etwas an London, nur ist sie viel ueberschaubarer.
Dann wurde es Zeit unseren Kollegen in den USA wieder mal hallo zu sagen. Wir verliessen Vancouver Island und fuhren nach Seattle. In einem super Lokal mit Sicht auf die Skyline assen wir einen guten Lachs. Als wir gingen, musste ich nur mein Kaertchen zeigen und der Boy holte unseren alten Wagen zwischen den Porsches hervor. Dabei waren wir nur in Shorts und Crocs gekleidet! Amerika!!!
Die Suche nach einer Uebernachtung gestaltete sich dann aber schwieriger. Ueber zwei Stunden suchten wir bevor wir eine Bleibe fanden.
So, und am Sonntag war Sightseeing angesagt bis uns die Fuesse versagten. Wir haben so ziemlich jeden Laden abgeklappert und alles wichtige gesehen. Es machte einen Heidenspass.
Bei einem letzten Abendessen verabschiedeten wir die zwei Girls. Sie mussten auf eine Tour durch die Rockies und wir machten uns auf nach Whistler.

Samstag, 9. August 2008

12.-15. Juli 2008
Mount Washington, Vancouver Island und Gabriola Island

Mount Washington / Gabriola Island

Nach der endlosen Stille im hohen Norden von Vancouver Island fuhren wir mit unserem Auto in Richtung Mount Washington. Auf dem Weg dahin waren aber alle Campingplaetze entweder voll oder ungemuetlich. So entschieden wir uns gleich durchzufahren und uns auf dem Berg oben nach einer geeigneten Bleibe umzuschauen.
Wir checkten telefonisch in einem Appartementhotel ein. Da die Reception nur unter Tags geoeffnet war, konnten wir den Notschluessel im Briefkasten holen. Sonst haette es wohl eine Nacht im Nirgendwo gegeben.
Am Tag darauf wollten wir den Berg per Bike erkunden. Ich mietete mir einen Downhiller und Britta nahm ihr nagelneues Bike. Da es in diesem Gebiet nur Downhillstrecken und nicht eine Crosscountryrunde gab, war Brittas Fahrrad ganz schoen gefordert. Und ueberhaupt, es war das erste mal in diesem Sommer das wir Biken konnten. So richtig. Nicht nur geradeaus fahren. Wir suchten uns die einfacheren Trails aus und hatten einen riesen Spass.
Doch so eine Bikemiete hat seinen Preis. Darum beliessen wir es bei einem Tag und fuhren wieder runter ans Meer. Wir haben von so einer kleinen Insel gelesen die von den Kuenstlern in den Sechzigern erobert wurde. Wir fuhren mit der Faehre rueber und machten es uns in einer wunderschoenen Bucht unter hohen Baeumen gemuetlich.
Gleich in der Naehe von unserem Zeltplatz fanden wir ein Pub mit Meersicht. Da es auch noch westlich ausgerichtet war, kamen wir nicht drum herum, bis nach Sonnenuntergang zu verweilen und die Kanadischen Biersorten auszuprobieren.
Am naechsten Abend war das Wetter immer noch so schoen. Wo landeten wir wohl?
Gabriola Island hat unsere Erwartungen absolut erfuellt. Hier tickt die Uhr einfach noch etwas langsamer.

Dienstag, 15. Juli 2008

Natur pur

8.-12. Juli 2008
Telegraph Cove, Vancouver Island
Telegraph Cove (Kajaking)

Jeder der an Kanada denkt, sieht wohl vor seinem inneren Auge endlose Waelder, Wasser und Berge.
Wir fanden diesen Teil von Kanada ganz im Norden von Vancouver Island. In Telegraph Cove mieteten wir uns fuer vier Tage ein Kajak und machten uns mit dem Meer vertraut. Wir paddelten der Kueste entlang, begleitet von Seehunden und Weisskopfseeadlern. An einem langen Kiesstrand stellten wir unser Zelt in den Wald und haengten uns mit einem Buch ans Wasser. Obwohl noch einige andere Kajaker da waren, fuehlten wir uns alleine. Waerend dem Lesen beobachteten wir immer wieder das Wasser und suchten es nach Orcas ab. Dabei schweifte der Blick immer wieder durch die endlose, schier unberuehrte Natur. Zig Inseln verteilten sich um uns, und am Horizont lagen die letzten Schneeflecken auf den Bergen.
Am Lagerfeuer liessen wir den friedlichen Abend ausklingen. Der Wind nahm an Staerke zu und am naechsten Morgen sahen wir keine Moeglichkeit zum Kajaken. So verlegten wir lediglich unseren Zeltplatz an die Spitze von zwei Lagunen und hatten den perfekten Ueberblick. Die Wale sichteten wair aber nicht.
Am naechsten Tag paddelten wir einige Zeit durch die Gegend und beobachteten weiterhin das Wasser und die willden Tiere. Das Camp wechselten wir aber nicht mehr. Es war einfach zu schoen in dieser Bucht. Und tatsachlich, am dritten Abend kamen sie. Keine zwanzig Meter vom Ufer entfernt zog eine kleine Herde Killerwale an uns vorbei. Das Ausstossen der Luft war unueberhoerbar. Die Gruppe schwamm der untergehenden Sonne entgegen und wir konnten unser Glueck kaum fassen. Zufrieden schlummerten wir ein.
Hoppla, kaum aufgestanden war schon wieder eine groessere Gruppe Orcas vor unserem Zelt. Das geht ja gut los. Zum Abschied sprang eines der Jungen mit seiner gesamten Koerpergroesse aus dem Wasser. Danke vielmals. Wir packten unsere sieben Sachen und paddelten leicht vertraeumt zurueck. Wir erlebten wahrscheinlich die schoensten vier Tage unserer Reise dort draussen in der Wildnis Kanadas. Es war unbeschreiblich schoen und einzigartig.

Dienstag, 8. Juli 2008

Die perfekte Welle

Um mal schnell fuer ein Wochenende ans Meer zu fahren, investieren die Kanadier gleich ein bisschen etwas. Von Vernon bis nach Tofino ist etwa gleich weit wie von Davos auf die Insel Elba!!!
Wir fuhren am Donnerstag gegen fuenf los. Wir halbierten die Strecke indem wir nur bis Vancouver fuhren und da bei Freunden in einer 2Zimmerwohnung uebernachteten. Uebrigens, wir waren zu sechst plus Remos Hund!
Am Freitag gings weiter mit der Faehre nach Vancouver Island und nochmals vier Stunden bis ans Meer. Es regnete. In Vernon hatten wir 40 Grad und in Tofino wars keine 15. Die spinnen die Kanadier.
Egal. Da das Meer auch saukalt ist, flutschten alle ausser Britta und Michi in den Neopren und warfen sich in die Fluten. Die Wellen waren gar nicht so gross, sodass Britta und ich beschlossen, am naechsten Tag mitzureiten.
Wir uebernachteten in einer 6erWG. Die Huette war randvoll und nicht wirklich so hygienisch. Wir kauften ein, vor allem Bier, und kochten ein herrliches Menue. Da die Jungs hier Fischertripps anboten gab es selbstverstaendlich fangfrischen Lachs. Und zwar so viel, dass es zwoelf Leute nicht fertigbrachten, den ganzen Lachs zu essen. Der Lachs war ein Gaumenschmaus. Bevor er in den Ofen kam, kosteten wir den Fisch roh! Sushi.
Am naechsten Tag galt es ernst. Nach kurzer Einfuehrung stuerzten wir uns in die Fluten. Die Wellen waren uns freundlich gesinnt und wir hatten einen Riesenspass. Wir erwischten sogar zwischendurch eine Welle und konnten ein wenig surfen. Haie haben wir keine gesehen und den Kopf hab ich auch nicht in den Sand gesteckt! Doch Salz hatten wir genug geschluckt.
Voellig erledigt schleppten wir uns nach vier Stunden aus dem Wasser. Doch das kuehle Bier weckte unsere mueden Muskeln bald wieder. So ging es wieder ans Kochen. Was gab es wohl?
Am Sonntag fuhr unsere Truppe zurueck nach Vernon, 12 Stunden! Wir genossen die ersten Sonnenstrahlen, wanderten durch die Waelder und den Straenden entlang und fuhren dann ins Landesinnere der Insel zurueck.
In Parksville stellten wir endlich wieder mal unser Zelt auf und blieben fuer zwei Naechte. Der Nahe Strand war bei Ebbe fast ein Kilometer gross und bei Flut gab es gar keinen Strand. Wir legten uns bei Ebbe nieder und lasen bis uns die Flut vertrieb.
Als wir zu Bett gingen kam die boese Ueberraschung. Ich legte mich auf eine unserer super Daunenluftmatratzen und puff! Eine Naht nach der anderen riss und die Matratze glich mehr einem Ballon. Super, ich schlief die Nacht auf dem harten Boden. Zum Glueck reissen die Seile von Mammut nicht so leicht wie deren Matratzen.
Heute suchten wir ein Outdoorgeschaeft auf und fanden tatsaechlich eine neue Matratze von Exped. So koennen wir wieder friedlich schlafen in den folgenden Naechten...

Donnerstag, 3. Juli 2008

Und wieder kommt alles anders...

Hallo zusammen. Und schon wieder ging alles schneller als mal geplant. Wir sind in Canada!
Als wir im Norden von Kalifornien waren, hatte ich genug. Wir gingen an einem Abend in ein Pub und da erzaehlte ich Britta das ich nicht mehr weiterfahren moechte.
Ich hatte das Gefuehl, so viele schoene Plaetze nicht zu sehen, weil wir einfach nur geradeaus fahren konnten. Ich war es auch leid mit dem Fahrrad nicht spielen zu koennen. Mit dem vielen Gepaeck sind wir sehr traege.
So beschlossen wir uns nach einem Auto umzusehen. Schon im Pub knuepften wir den ersten Kontakt und am naechsten morgen klapperten wir Autohaendler ab und checkten die Zeitungen.
Am fruehen Nachmittag zeigte uns eine Dame ihren 7plaetzer-Van. Sie hatte ihren Mann verloren und brauchte Geld. Wir kriegten ein super Auto fuer einen noch besseren Preis. Sofort gings zur Versicherung und dann aufs Strassenverkehrsamt und noch am selben Tag waren wir Besitzer eines Autos mit Amerikanischer Nummer.
Beim Zeitungen lesen fanden wir einen Bericht ueber einen Nationalpark in Oregon. Wir machten uns auf den Weg dahin. Die ersten Stunden im Auto waren schon komisch. Es war doch eine rechte Veraenderung und das sehr schnell. Doch schon bald spuerten wir das es richtig war. Wir fuhren in die Berge rein bis zum Crater Lake Nationalpark. Hier hat ein Vulkan bei seinem letzten Ausbruch kapituliert und ist in sich zusammengebrochen. Uebriggeblieben ist ein riesiger Krater von dem man runter in den tiefsten See Nordamerikas schauen kann. Rundherum war noch alles weiss vom Schnee.
Auch unser Campingplatz war noch sehr weiss. Wir stellten unser Zelt auf einer kleinen trockenen Flaeche auf und genossen 35 Grad auf 2000 mueM!
Wir kutschierten weiter im Landesinneren richtung Norden. In Hood River sind die Kitesurfer zu Hause. Da schlug Brittas Herz hoeher. Doch wir beliessen es beim zuschauen. Dafuer wurden wir in den Bikegeschaeften wieder aktiver.
Da es in der Gegend viele gebaute Trails hat, testete Britta ein Bike. Ich fuhr sie mit dem Auto rauf und sie genoss die Abfahrten mit einem riesigen Smile. Gleichzeitig verliebte sie sich in ein Bike und da diese Dinger da drueben wirklich viel billiger sind, griff sie zu!
Tja, jetzt haben wir ein Auto und zwei Bikes. Mit allem zusammen sind wir nach Canada hochgefahren zu Remo im Okanagan Valley. Da haben wir im August noch ziemlich viel Arbeit zu erledigen. Er will eine neue Garage und sonst noch einiges renovieren.
Aber jetzt fahren wir zuerst nach Vancouver Island, genauer nach Tofino ans Meer zum Wellenreiten!
Bis bald von der Insel

Donnerstag, 26. Juni 2008

Redwoods

Da fuhren wir mit wenigen Gaengen nach Fort Bragg und fanden ein geschlossenes Geschaeft...

So fuhren wir halt weiter. Wenn es richtig steil wurde und wir das kleine Kettenblatt brauchten, hielten wir einfach waehrend der Fahrt einen Hering an die Kette und sie sprang runter! Mit der Zeit waren wir so geuebt, dass wir die Kette auch wieder in die grossen Kraenze hochlegen konnten.

Wir entfernten uns von der eher kuehler werdenden Kueste und fuhren ueber einen Pass ins Landesinnere zu den Redwoods. Die Temperatur aenderte sofort. Doch diese Baumgiganten machten so viel Schatten, dass es sehr angenehm war zum Radeln.

Zum ersten Mal trafen wir einen Radler der ebenfalls die gesamte Kueste hochfuhr. Matthew startete in Toronto, fuhr durch ganz Amerika bis San Diego. Wenn er in Vancouver ist, faehrt er zurueck nach Toronto. Das gibt etwa 13000 km!

Der macht aber mindestens die doppelten Tagesdistanzen. Trotzdem wollte er fuer einen Tag mit uns mitfahren. So hatten alle mal etwas anderes zu schwatzen. Am folgenden Tag hatte er immer noch nicht genug von unserem Schneckentempo und begleitete uns noch bis nach Eureka.

Hier wollten wir aber in einem Motel uebernachten was ihm zu teuer ist. So fuhr er weiter.

Uebrigens, heute konnte ich auch endlich unseren Umwerfer flicken lassen und wieder einbauen. So sind wir mal kurz dreihundert Kilometer mit Hering gefahren. Doch von wegen Defekt: Vor einigen Tagen ist uebrigens noch unser Anhaenger gebrochen! Doch wie es der Zufall gut meinte mit uns: In einem kleinen Kaff fragten wir nach einem Schweisser und erhielten nur Absagen. Da kam ein Typ rein und fragte ob der verlorene Velohandschuh unserer sei der auf der Strasse liegt. Und im Gespraech stellte sich heraus dass er, ja was wohl?, Schweisser ist.

Da im Moment 90 Waldbraende in der Gegend wueten, war er auf Picket beim Feuerwehrdepot. Er holte sein Geraet und bastelte unseren Anhaenger wieder zusammen.

Dabei erfuhren wir einiges ueber die Braende: Die meisten waren so abgelegen, dass man gar nicht hinkommt und Helikopter hats sowieso zu wenig. So sind die Feuerwehrmaenner zum Nichtstun verurteilt. Tragisch fuer diese wunderschoenen Waelder.

So, hinter mir spielen zwei Jungs Gitarre und ich werde jetzt denen zuhoeren. Doch zum Schluss wuensche ich allen die am 24h-Bikerennen sind viel Spass und dem OK einen riesen Erfolg. Ich bin mit dem Herzen ganz nah bei euch.

Sonntag, 22. Juni 2008

Die Defekthexe

Aus San Francisco faehrt man nicht einfach so raus, nein, wir mussten noch ueber das Wahrzeichen der Stadt, die Golden Gate Bridge.
Nachdem am Vortag dicker Nebel die Bruecke verdeckte, lachte heute die Sonne vom Himmel und liess die Bruecke in schoenstem Kupferrot erstrahlen. Wir kamen kaum vorwaerts vor lauter Fotostops, aber die Bruecke ist es mehr als wert. 80 Meter ueber dem Wasser rollten wir ueber dier Eisenkonstruktion und freuten uns auf die nahe Zukunft.
Die liess nicht lange auf sich warten. Im letzten Anstieg sprang die Kette durch. Wir fuhren noch zum Camping, doch ich fand keinen Fehler.
Am naechsten Morgen kamen wir gerade mal 5 Kilometer weit, dann rutschte die Kette komplett durch. Der Freilauf war hinueber. Das heisst, hochschieben und drueben runterrollen lassen. Und hoffen, dass im naechsten Dorf ein Shop ist. Wir schafften es gerade bis nach Point Reyes. Es hat ein Bikegeschaeft! Doch dieses oeffnet erst um elf. So hatten wir zwei Stunden zeit um die Baeckerei und einige coole Menschen kennenzulernen. Alle wollten sie helfen.
Um elf nahm Mike unseren Freilauf auseinander und war ratlos. Sowas habe er noch nie gesehen. Er telefonierte rum und am fruehen Nachmittag fand er ein Geschaeft, dass ein Ersatzteil hat.
Da wir so viele Leute kennenlernten, war es kein Problem um ein Auto zu bekommen und in den Shop zu fahren. Wir entschieden uns fuer den Passat von Mike. Der hatte auch einen Tandemdachstaender!
Dann gings schnell. 30 Kilometer zurueck, ersetzen, 30 Kilometer vorwaerts, laden und um halb vier gings weiter. Da es aber schon spaet war, hatten wir heftigen Gegenwind und mussten uns ganz schoen ins Zeug legen.
Diese Etappe und die am naechsten Tag waren sowieso sehr schwierig. Es ging alle paar Meter runter ueber eine Bruecke, scharf lins und wieder hinauf. Beim Mittagessen am folgenden Tag sassen wir so da und hatten beide die gleichen Gedanken. Eigentlich haben wir im Moment genug vom Tourenradeln. Die ersten koerperlichen Verschleisserscheinungen waren da und wir waren muede von den schwierigen Etappen.
So entschlossen wir uns, die Etappen fuer den Moment zu halbieren und fuhren nur noch etwa 40 km am Tag. Bis zum naechsten Defekt! Am Umwerfer brach eine Schraube und wir konnten vorne nicht mehr schalten. Ersatz gibt es gerade keinen. Wir bekamen wieder mal einen Transport. Wir nahmen gleich alles ausser das Tandem mit und fuhren 50 Kilometer zum naechsten Laden. Britta blieb auf dem nahen Camping und ich fuhr mit der netten Dame zurueck.
Leider passte der Ersatz nicht. Ich baute die Kette wieder zusammen, legte sie auf den mittleren Kranz und fuhr Singletandem. Das war geil!!! Ohne Gewicht flog ich trotz Gegenwind nur so dahin, konnte die kleinen Gegensteigungen voll durchdruecken. Es machte einen Hoellenspass mal wieder so zu fahren.
Heutefahren wir wieder zusammen bis nach Fort Bragg. Da soll es einen grossen Bikeshop geben. Mal schauen...

Dienstag, 17. Juni 2008

San Francisco

Yes, wir sind in San Francisco!!!
Aber zuerst schoen langsam. In Monterey blieben wir zwei Naechte um mal das Salz aus den Kleidern zu waschen und das wahrscheinlich schoenste Aquarium Amerikas anzuschauen. Der Camping war 170 Hoehenmeter oberhalb der Stadt und trotzdem hoerten wir die ganze Nacht die Seeloewen unten in der Bucht. Abends kam noch der Ranger vorbei und liess alle Campingfeuer loeschen wegen akuter Trockenheit. Am naechsten Tag wussten wir wieso. Da wo wir erst kuerzlich vorbeifuhren wueten die ersten Waldbraende.
Wir fuhren weiter und kamen via riesige Artischokenfelder nach Santa Cruz. Ja, da von da kommen diese Bikes. Wir wollten einige coole Laeden anschauen aber fanden nicht einen. Das Meer ist denen irgendwie doch wichtiger.
Schon vor sieben Uhr am naechsten Morgen fuhren wir weiter um vor dem groessten Verkehr aus der Stadt zu kommen. Wir hielten kurz bei einem Kaffee und wurden von einer netten Dame angesprochen die uns spontan zu ihren Eltern nach Seattle einlud. Da werden wir sicher vorbeischauen.
Dann kam aber die groesste Ueberraschung: Kaum aus der Stadt, blies der Wind von hinten. Mit unglaublich viel Speed bretterten wir der Kueste entlang und waren viel frueher als geplant in Half Moon Bay. Und da kam noch die dritte Ueberraschung: Britta kam mit dem Ranger ins Gespraech und der lud uns gleich zum Abendessen ein. So sind sie die Amis.
Tja, und dann waren wir ploetzlich in San Francisco. Wir fanden einen Weg um alle grossen Huegel rum direkt zum Hotel, besser gesagt zur stinkenden Hoehle. Wir wollten und konnten da nicht schlafen und kurzum checkten wir in einem richtigen Hotel ein und genossen drei Naechte in einem Kingsize-Bett mit Fernseher und eigener Dusche, super.
Gleich sofort fuhren wir runter ans Meer und beobachteten die weltbesten Kitesurfer wie sie vor der Goldengate Bridge rumflogen.
Gestern fuhren wir rauf und runter mit den legendaeren Cablecars. Echt cool. Das ist wie so richtig im Film. Wir genossen die sehr eindrueckliche Stadt bis die Beine nicht mehr konnten.
Zum Abschluss unseres Staedtetripps fuhren wir noch ins Gefaengnis. The Rock alias Alcatraz laesst einem erschaudern. Die Geschichte wird so gefuehlvoll erzaehlt, dass man fast nachvollziehen kann wie es den Jungs dort erging. Das ist vielleicht das spannendste Museum das ich je gesehen hab.
San Francisco war eine Reise wert. Die Stadt lebt und hat uns richtig in seinen Bann gezogen. Aber jetzt ist es Zeit zum Weiterfahren. Morgen frueh rollen wir ueber die grosse Bruecke raus und dann gehts zu den groessten Baeumen der Welt, die Redwoods.
See you soon.

Donnerstag, 12. Juni 2008

If we're going to San Francisco...

Los gehts!
Los Angeles - San Simeon
Wir starteten am 2. Juni in Los Angeles direkt am Pier wo Forrest Gump sein Lauf durch ganz Amerika beendet hatte. Mit einem letzten Blick zurueck auf Bubba Gump's Shrimp Company fuhren wir nordwaerts mit dem Fernziel Canada.
Der ganzen Kueste entlang fuehrt der Highway No 1 bis nach Vancouver, und gemaess unseren Infos muss die Strecke sehr interessant sein. Der erste Tag fuehrte uns an Malibu vorbei. Da haben die Superreichen alle einen Zweitwohnsitz. Doch schoen ist es da ueberhaupt nicht, nur teuer.
Nach etwa 60 km erreichten wir unseren ersten Camping, stellten unser Zelt auf und haengten den Nachmittag an der Beach rum. Nach diesem Motto fuhren wir weiter. Da unter Tags der Wind jeweils auffrischt, fuhren wir meistens schon um acht los und waren zwischen 2 und 4 am Ziel. So hatten wir immer viel Zeit zum Nichtstun und Kochen. Die letzten drei Tage verbrachten wir in einem spektakulaeren Kuestenstreifen.
Big Sur
Steile Felskuesten wechselten sich mit ausladenden Sandstraenden. Wir sahen Delfine, Fischotter, Schlangen und tausende Seehunde.
Monterey - Santa Cruz - Half Moon Bay
Unterdessen haben wir Monterey erreicht und sind nur noch drei Etappen vor San Francisco. Wir haben unseren Rhytmus gefunden und reisen ziemlich stressfrei gen Norden. Die Etappen sind relativ kurz aber geben uns Zeit um auch kleine Details anzuschauen.
Reisen macht uns wieder richtig Spass. Die Entscheidung war goldrichtig. Es ist einfach nur schoen!!!

Hello America

Hallo aus einer anderen Welt!

Mit Zwischenstop in Dallas landeten wir in Los Angeles, da wo sich die Superbekannten auf dem Trottoir verewigen lassen.
Wir kamen mit unserem gesamten Gepaeck an und setzten uns vor dem Flughafen in die Wiese. Beim Zusammenbau unseres Bikes kamen wir schon in verschiedenste Gespraeche und einer holte sogar die Karte und erklaerte uns den Weg. Wir wollten nach Santa Monica runter ans Meer, hatten aber gar keine Infos und Unterlagen.
Los gehts auf den Highway! Venice Beach war unsere erste Bekanntschaft mit dem Meer. Ja, da haengen Muskelmaenner und sonstige schrille Typen rum und suchen Beachtung. Auch die von Baywatch waren da!
Wir kurvten drei Tage da unten rum und auf einer gefuehrten Tour schauten wir uns Beverly Hills und all diese bekannten Orte an, wo Madonna und Davis Beckham und Co. ihre Villen zur Schau stellen. Auch auf dem Walk of Fame waren wir und sahen prompt einen Megastar der von kreischenden Weibleins begehrt wurde. Weiss nicht wie er heisst, aber er spielte den schwarzen Riesen in Green Mile.
LA war das was wir erwartet hatten, schrill und glaenzend. Nicht mal auf den Strassen darf man rauchen! Jetzt wird es aber Zeit zum Velofahren...

Das wars

Nachdem Brittas Magen sich einigermassen beruhigt hatte, kam das grosse Fragezeichen. Wir diskutierten lange ueber den weiteren Verlauf unserer Reise. Bis jetzt hatten wir das Pech angezogen. Oder vielleicht sind wir einfach noch zu kaputt vom letzten Winter und haben zu wenig Energie. Auf alle Faelle konnte es so nicht weitergehen.
Wir entschieden uns fuer einen kompletten Wechsel. Wir sahen keine Zukunft fuer Bolivien und Peru und buchten fuer den nechsten Tag einen Bus zurueck nach Santiago. Da uns der Paso Jama aber doch so lange beschaeftigt hatte, mieteten wir noch ein Auto und fuhren so auf 4833 Meter hinauf. Die Landschaft dort oben war gigantisch und wir erhielten einen bleibenden Eindruck von der Schoenheit und Haerte dieses Landes.
Neu motiviert erreichten wir Santiago und klapperten schon gleich die Airlines ab. Es ging nicht lange und wir kamen mit zwei Tickets fuer nach Los Angeles raus! Zur Feier genehmigten wir uns einen Drink im Starbucks Cafe.
Suedamerika war eine spannende und sehr lehrreiche Zeit fuer uns zwei. Wir haben viel Schoenes erlebt und einig schwierige Momente ueberstanden. Die kurze Reise hat uns noch mehr zusammengeschweisst. Doch es ist wohl auch wichtig mal vom eingeschlagenen Weg abzuweichen und einen Neuanfang zu wagen.
Tschuess Argentinien, tschuess Chile. Hoffentlich sehen wir uns wieder.
...so klein laesst sich ein Tandem verpacken!!!

Montag, 26. Mai 2008

Vom Regen in die Wueste

San Pedro de Atacama


Eigentlich hab ich gar nicht richtig Bock zum Schreiben, denn bei uns lief so einiges schief.
Nachdem wir in Patagonien dem Wetter und sehr aktiven Vulkan entfliehen mussten, sind wir per Bus nach Villarica in Chile gefahren. Hier hat es geregnet!
Stellt euch vor, ihr seid Tourist und kommt anfang Mai nach Davos. Es ist kalt, trueb und regnerisch und alles ist geschlossen.
Zum Glueck hat es in der Umgebung viele heisse Quellen und wir wollten eine aufsuchen. Dummerweise geht das nur per Mietauto. Wir suchten uns einen Verleih. Alle im Urlaub! Wir setzten uns in ein ungemuetliches Kaffee wo uns sein Besitzer fast reingezwungen hatte und uns mit seiner selbstgemachten Schokolade zum Verweilen brachte. Bevor wir unsere missliche Lage schildern konnte, erzaehlte er uns von den Quellen und das wir sein Auto haben koennten. Das Angebot war so verlockend. Ohne ein Depot oder eine Versicherung schnappten wir den Pickup und tuckerten zu den Quellen. Die Auswahl war riesig doch wir erwischten wohl die schoenste.
In einer engen Schlucht im dicken Regenwald war ein endlos langer Holzsteg angelegt der zu siebzehn verschieden warmen Pools fuehrte. Wir hatten jedes einzelne Becken fuer uns alleine und konnten den Regen fuer einmal geniessen. Es war traumhaft.
Da der Wetterbericht keine Veraenderung ansagte, fuhren wir halt wieder per Bus weiter nach Santiago. Da hats schon eine Ewigkeit nicht mehr geregnet. Ja, ihr wisst schon was kommt. Es regnete! Keiner wusste so richtig wieso. Naja, wir beluden unser Rad und fuhren quer durch die Grossstadt in ein Hostal eines Luzerners. Da war es so richtig gemuetlich und der zauberte auch ein tolles Fruehstueck auf den Tisch.
Santiago ist halt auch nur eine Stadt und bei Regen nicht besonders spannend. Wir wollten bald moeglichst ueber den Pass nach Mendoza. Aber das ging nicht. Der Pass war auf unbestimmte Zeit gesperrt wegen ein bisschen Schnee!
Alternativen suchen: Fliegen? Geht nicht mit dem Fahrrad. Kurzuraub auf die Osterinseln? Ueber 1000 Franken ohne Uebernachtung. Eine Woche Beach? Fruehestens in einer Woche.
Halleluja... Wir hatten die Schnauze gestrichen voll. Wir wollten einfach nur Sonne und Waerme.
Es gab nur noch eine Moeglichkeit: Wir kauften ein weiteres Busticket und fuhren 24 weitere Stunden nordwaerts nach San Pedro de Atacama in die Wueste. Und ob ihrs glaubt oder nicht, es ist fast 30 Grad und der Himmel ist jeden Tag einfach nur blau. Judihui, wir habens geschafft!!!
Seit fuenf Tagen sind wir jetzt in dieser kleinen Oase und machten verschiedenste Ausfluege in die nahegelegenen Schluchten per Velo. Die Landschaft ist irrsinnig schoen und sehr abwechslungsreich. Am Tag ist es heiss und in der Nacht recht kuehl. Die Restaurants haben alle offene Feuer und so lassen sich auch die Abende sehr gut geniessen.
Doch ihr muesst gar nicht meinen es sei jetzt alles im Butter. Wir planten unsere Weiterreise fuer heute Montag. Wir wollten per Shuttle auf den 4833 Meter hohen Paso Jama und von dort per Rad nach Salta in Argentinien. Wir haben uns super an die Hoehe gewoehnt und alles vorbereitet. Jetzt kommts. Britta hat gestern irgendwas Falsches erwischt und lief letzte Nacht einen Marathon zwischen Bett und Toilette. Es liegt sie kreideweiss im Bett und schluerft Tee!
Aber sonst gehts uns super. Wir sind jeden Tag beisammen, ausser auf der Toilette und haben uns immer noch ganz fest lieb. Und ich sag euch eins: Wir kommen irgendwann heim und koennen von einem super abwechslungsreichen Sommer erzaehlen. Nur eins ist sicher: Von Suedamerika hab ich schon bald einmal genug Abenteuer!

Freitag, 16. Mai 2008

7 Seen Route

Bariloche - San Martin


Hallo zusammen und weiter gehts
Wir fuhren am 13.05 in Bariloche los. Gemuetlich radelten wir dem See von Bariloche entlang, alles auf Asphalt und ohne definiertes Tagesziel. An einem herrlichen Strand stellten wir schon frueh am Nachmittag unser Zelt auf und genossen die Einsamkeit. Britta sass in der Sonne am Lesen und ich machte Bachverbauungen bis mir die Haende einfroren. Von einem grossen Lagerfeuer gewaermt, verbrachten wir einen friedlichen Abend.
Am Morgen roch es nach Regen. Wir fuhren auf nasser Strasse los und kamen noch trocken bis nach Villa la Angostura. Wir entschieden nicht mehr weiterzufahren um dem Regen so auszuweichen und ein trockenes Bett zu haben.
Als es hell werden sollte pisste es so richtig. Naja, ab aufs Rad und los gehts. Nach 10 km war fertig mit Asphalt und wir fuhren in den Dschungel rein. Die Strasse war gesaeumt von hohen Baeumen und undurchdringlichem Farn. Alle paar Meter lag ein neuer See vor uns. Wir waren wortwoertlich im Regenwald.
Die Temperatur liess ein Anhalten nicht zu und bei jeder Abfahrt kuehlten unsere Koerper sofort aus. Der Untergrund wurde immer schmieriger und wir mussten uns die Ideallinie im tiefen Sand suchen. In einer Abfahrt blieben wir mitten auf der Strasse stecken. Es war nicht wirklich einfach zum Fahren.
Nach langen Kilometern erreichten wir endlich das Hostel: Wegen ZU GESCHLOSSEN! Britta war voellig durchnaesst. Wir setzen uns auf die Saettel und strampelten zum naechsten Hostel. DAS GLEICHE! Jetzt kamen wir an unsere Grenzen. Was tun? Das naechste Hostel war 20 km entfernt und in dieser Naesse ein Zelt aufstellen macht keinen Spass. Und warm wuerde uns auch im Schlafsack kaum mehr werden.
Na gut, dann halt mal das Auto anhalten das gerade kommt. "Hallo zusammen. Hab euch schon am Morgen gekreuzt. Wollt ihr mitfahren?" Das Tandem war sehr schnell auf dem Pickup verladen und wir setzten uns so nass und dreckig wie wir waren ins Auto. Alles wird gut...
Unterwegs musste unser Retter einen Abstecher in ein Kaff machen um kurz einem Freund hallo zu sagen. Er hielt vor einem wunderschoenen Kanadischen Rundholzhaus an und der Besitzer holte uns gleich in die Kueche. Hier bekamen wir die Herzlichkeit der Argentinier so richtig zu spueren. Mama begruesste uns mit einem Kuss auf die Wange und alle schuettelten freudig Haende. Es war als ob wir die Leute schon lange nicht mehr gesehen haetten.
Sofort boten sie mir den Mate an. Das ist das Argentinische Nationalgetraenk. In einem kleinen Topf ist viel getrockneter Tee der immer wieder mit heissem Wasser uebergossen wird. Mit einem Metallroehrchen saugt man das Gebraeu dann raus. Schmeckt leicht bitter und ist ganz schwach berauschend.
Britta musste auch noch mittrinken und dann bestaunten sie unser komisches Velo welches senkrecht nach oben aufs Auto gebunden war.
Wir fuhren etwas wehmuetig weiter. Dieser Ort waere super schoen gewesen um einige Tage zu bleiben. Aber wir konnten nicht einfach so fragen.
Die restlichen Kilometer bis San Martin de los Andes schauten wir aus dem trockenen Auto die traumhaft schoene Natur an. 2 Monate hatte es nicht mehr geregnet. Aber jetzt, genau jetzt wollte es nicht mehr aufhoeren.
Der Wetterbericht hat fuer die naechsten Tage nur eine wesentliche Veraenderung: Der Regen soll zu Schnee werden! Wir werden darum morgen in den Bus sitzen und gemuetlich nach Chile rueberfahren, weil unsere Variante mit dem Boot auch hier nicht funktioniert. Das ist Nebensaison.
Also bis bald aus dem aktiven Vulkanland Chile.

Montag, 12. Mai 2008

Ruta 40

Ruta 40 - El Chalten - Bariloche

Achtung, haltet euch fest. Alles ist wieder anders...
Am Montag, den 05. Mai sind wir tatsaechlich auf unser Tandem gesessen und fuhren los bei plus 1 Grad!
Schon nach wenigen Kilometern schlossen wir zu einer Japanischen Familie mit ihrer ca. vierzehnjaehrigen Tochter auf. Die kamen von Ushuaia und nahmen gerade die Ruta 40 in Angriff. Wir fuhren weiter und blieben in Gedanken bei den Japanern. Die waren so viel schlechter ausgeruestet als wir und wollten da hoch. Am Abzweiger assen wir Etwas und entschieden uns fuer die Ruta 40!
Also doch diese beruechtigte Schotterstrasse hinauf. Doch schon auf den ersten Metern drueckte uns der Wind beinahe in den Strassengraben. Reden war sowieso nicht mehr moeglich, man hoerte sein eigenes Wort kaum mehr und die Luft blieb auch gleich weg. Wir kaempften uns 4 Stunden durch den Wind, erwischten noch ein kurzes Gewitter und einmal trieb uns eine Boee tatsaechlich in den Strassengraben!
In einer geschuetzten Mulde stellten wir unser Zelt auf und kochten in den Schlafsaecken. Um sechs wars dunkel und wir legten uns schon sehr bald hin.
Schon um sieben standen wir auf. Wasser hatten wir keines mehr, alles war eingefroren. Wir packten im dunkeln alles ein und setzten uns aufs Velo. Das Anfahren ist das Schlimmste. Der Koerper ist noch voellig unterkuehlt und die Haende und Fuesse werden einfach nicht warm. Erst gegen elf kam die Sonne heraus und waermte uns endlich.
Da standen vor uns zwei Velofahrer und quatschten uns auf Schweizerdeutsch an: "Wir haben im Hostel von Euch gehoert!" Auf dieser Strasse wissen sofort alle voneinader Bescheid. Unsere schon vom Wind stark in Mitleidenschaft gezogene Schweizerfahne hat uns verraten.
Nach kurzem Schwatz haengten wir uns wieder in den Wind und kaempften weiter. Nachmittags um vier machte die Strasse einen guenstigen Knick und wir hatten Rueckenwind von der Seite! Mit viel Fahrtwind spulten wir in zweieinhalb Stunden ueber 50 Kilometer ab und erreichten das einzige Hostel auf der ganzen Strecke.
Wir mussten nicht mal drueber reden, beide wussten, dass die Fortsetzung dieses Abenteuers keinen Sinn machte. Wir waren zu wenig fit, und auch nicht motiviert die naechsten 14 Tage auf tiefem Schotter gegen den Wind zu kaempfen.
Doch wie weg von diesem Kaff? Der Bus sollte am naechsten Tag um elf fahren. Wir fuhren zur Haltestelle und erfuhren dass der nur im Sommer kommt. Zurueck ins Dorf zur Polizei. Die telefonierte eine Stunde rum und teilte uns mit, dass Nachts um eins der Bus kommt.
Wir blieben als bis Mitternacht im Hostel und setzten uns dann wieder an die Strasse. Um 3 gaben wir das Unterfangen durchgefroren auf und gingen wieder ins Hostel zurueck. Irgendwie verarschten uns alle. Wir kamen einfach nicht weg aus diesem beschissenen Kaff wo es ausser Wind und streunenden Hunden nichts gab!
Wir gingen wieder zur Polizei und die waren nicht mal erstaunt uns wiederzusehen. Wir draengten so lange bis der Juenste sich bereit erklaerte, uns mit seinem kleinen Fiat ins 130 km entfernte El Chalten zu bringen, ohne die Erlaubnis von seinem Chef.
Wir holten all user Material, was nicht gerade wenig ist, und ueberfuellten die kleine Kiste. Er musste sogar das Reserverad rausnehmen, dass ich das zerlegte Tandem halbwegs in den Kofferraum brachte. Uebegluecklich verliessen wir dieses Kaff.
In El Chalten hatten wir Glueck. Der Bus nach Bariloche fur zweimal die Woche. Am selben Abend noch war der naechste Termin. So konnten wir uns den ganzen Tag um die Ohren schlagen. Bis um Mitternacht hatten wir zwei Flaschen Malbec intus und setzten uns relaxt in den Bus.
Dies war fuer die naechsten 34 Stunden unser Zuhause. Der Bus war sehr komfortabel und halb leer. Wir holperten die ganze Nacht und den halben Tag die Ruta 40 hinauf und konnten die Strasse genaustens pruefen: Wir haetten das nie gepackt! Neben allen Strapazen waere da noch die Eintoenigkeit dazugekommen. 1000 Kilometer flach, braun, sandig. Einfach langweilig.
Wir sind in Bariloche! Winter pur? Vergesst es. Wir haben die kurzen Hosen montiert und flanieren durch die Strassen. Wir haben super Wetter. Anstelle von Schnee ist hier aber alles etwas grau. Der Vulkan in Chile legt seine Asche hier ab und mann kann nirgendwo hinsitzen ohne dreckig zu werden. Aber die Natur ist der absolute Hammer! Ueberall in den Huegeln liegen glasklare Seen umgeben von dichten Waeldern. Wir haben etwas Abseits ein grosses Bungalow mit eigener Kueche. Hier lecken wir unsere Wunden und fuehlen uns ein wenig Zuhause. Es tut gut nichts zu tun, auch wenn es manchmal schwierig ist!

Sonntag, 4. Mai 2008

Torres del Paine

Ushuaia - Puerto Natales
Torres del Paine - Nationalpark

Hallo zusammen
Eine weitere Woche ist um und es gibt viel zu erzaehlen!
Wir haben in Ushuaia einen kleinen Kombi gemietet. Unser zerlegtes Fahrrad passte genau rein. Der Wagen war top, sogar Spikes waren an den Raedern dran, und die hatten wir sofort noetig.
Kurz nach Aufbruch herrschte schon das perfekte Chaos auf der Strasse. Alle waren am Rutschen oder Ketten montieren. Wir fuhren locker an allen vorbei. Spaeter, als der Schnee weg war, holten sie uns alle wieder ein!
Unser Ziel war der Torres del Paine Nationalpark. Wir fanden ihn, stellten das Auto weg, packten Zelt und Schlafsack und besuchten diesen Touristenpunkt zu Fuss.
Am ersten Tag ueberquerten wir per Boot einen sehr welligen See und wanderten danach zum Glaciar Grey. Unsere Koerperhaltung war doch sehr speziell nach vorne gerichtet. Der enorm starke Wind liess kein aufrechtes Laufen zu.
Ziemlich platt erreichten wir einen wunderbaren Camping direkt am See. Die Lagune war windgeschuetzt und noch besser, wir waren alleine! Die Tourisaison war komplett vorbei. Der Camping war auch nicht mehr bewirtschaftet.
Vor uns schwamm ein riesiger blauer Eisberg vorbei, dahinter glitzerte in der untergehenden Sonne der Gletscher. Wir waren im Urlaub angekommen. Genau diese Ruhe, die Natur, das haben wir gesucht.
Am naechsten Tag gingen wirs ruhig an um nicht vorhandene Kraefte zu schonen. Der Wanderweg war enorm gut unterhalten und wir stellten uns oft vor, wie es mit dem Bike in diesen fluessigen Trails nur so krachen wuerde.
Der zweite Campingplatz lag kein bisschen schlechter als der erste. Wir konnten in den Felsen am Bach ein Feuer entzuenden und die imposante Bergkulisse um uns herum bestaunen. Der hoechste Berg war komplett weiss. Die ganzen Felsen wurden beim letzten Niederschlag wie eingefroren. Und darunter tuermten sich riesige Gletscher an den Waenden auf und brachen senkrecht ab.
Aus gesundheitlichen Gruenden (Britta hatte Blasen an den Fusssohlen) wanderten wir am dritten Tag direkt an unser Endziel und liessen das letzte Tal mit den grossen Felstuermen aus. Zum Glueck. Am Morgen danach haengten dicke Wolken in den Bergen und man sah nichts von den Bergen.
Wir packten unser Mietauto und fuhren weiter nach El Calafate. Hier soll einer der maechtigsten Gletscher der Welt wohnen.
Es ist so. Der Gletscher ist lang, breit und dick und waechst taeglich bis zu zwei Meter! Er drueckt sich durch einen See hindurch und auf der andern Seite auf eine Insel auf der wir ihn betrachten konnten. Dadurch trennt er den See. Alle paar Jahre, wenn der Wasserdruck zu gross wird, bricht das Wasser den Gletscher auf und fliesst wieder ab. Dann beginnt das Spiel wieder von Neuem.
Wir schauten beeindruckt auf den Gletscher runter und beobachteten auch kleinere Eisabbrueche.
So. Jetzt noch ganz kurz zu unserem eigentlichen Ziel:
Morgen Montag steigen wir endlich auf unser Tandem. Wir haben alles zusammengebaut und alles laeuft einwandfrei. Wir fahren aber nicht nach Norden, sondern zurueck in den Sueden. Die eine Passage nach Chile ist leider schon geschlossen und die Ruta 40 ist definitiv zu happig fuer uns.
Also fahren wir runter nach Puerto Natales. So koennen wir uns mal auf das Fahhrad und die Strassen einstimmen. In Puerto Natales fahren wir mit der Faehre hinauf nach Puerto Montt. Das ist sowas wie eine kleine Kreuzfahrt. Und dann gehts endgueltig los mit pedalen.

Samstag, 26. April 2008

Ushuaia

Ushuaia (25.-27. April 2008)

Ushuaia kann ich euch nicht so richtig beschreiben, dass muesst ihr selber sehen!
Irgendwie ist es das was wir uns vorgestellt haben, eine kleine Stadt direkt am Meer, uebersaet mit kleinen Blechhuetten und einigen Hochhaeusern fuer die Industrie.
Die Natur hat die Landschaft hier unten noch voll im Griff. Endlose Weiten, etwas Wald, Berge bis ins Meer rein und halt viel weisse Farbe.
Der Schnee hat uns sehr schnell wieder eingeholt.
Nach unserer Ankunft riss die Wolkendecke auf und wir entschlossen uns zu einer gemuetlichen Bootsfahrt auf einem kleinen Kutter.
Vom Meer aus ist die Gegend noch viel eindruecklicher, traumhaft. Wir schipperten um graue Vogelinseln rum, liessen uns von Robben verfolgen und wanderten ueber wilde, einmal von Ureinwohnern bewohnte Inseln. Der erste Eindruck vom Ende der Welt hat uns enorm ueberwaeltigt. Und die Kaelte gehoert irgendwie dazu.
Heute werden wir noch auf einen Berg hochwandern und unsere Spuren in den Schnee legen.
Morgen Sonntag gehts auf richtung Norden per Mietauto und hoffentlich sehr bald per Bike.

Am Ziel

Buenos Aires (22.-24. April 2008)


Hallo Leute, wir habens geschafft. Wir sind in Ushuaia und geniessen den Winter hier....
Aber alles von vorne:
Unser Abflug in Zuerich funktionierte tadellos. In Toronto gings dann los. Es hiess unser Gepaeck werde durchgecheckt. Zur Sicherheit schauten wir doch noch auf dem Rollband nach und voila. 1 Koffer haben die Deppen ausgeladen. Wir checkten den Koffer gleich wieder ein und machten fuer die naechsten 10 Stunden Sightseeing in Toronto bis die Fuesse schmerzten. Die Stadt ist ziemlich fad.
Um Mitternacht gings weiter mit Air Canada bis nach Buenos Aires mit einem kurzen Kaffeestopp in Santiago de Chile.
Es kam wie es kommen musste: Unser Tandem war nicht mitgekommen! Naja, so konnten wir wenigstens mit einem normalen Taxi nach Buenos Aires reinfahren. Nach 40 Stunden Reisen ohne einmal ein Bett zu sehen, waren wir ziemlich fertig. Doch nichts da, unser Hostel hatte noch Tickets fuer den Match von Bocca Juniors gegen Maracaibo aus Venezuela. Da mussten wir hin.
Nach einer ewigen Busfahrt wurden wir in Fanblocks ins Stadion reingepfercht. Aber aus den tollen Sitzplaetzen wurde nichts. Wir standen inmitten vom Fansektor von Bocca. Und da gings voll ab. Wir haben uns sehr schnell wieder verzogen und versuchten einen sicheren Platz zu finden. Vergiss es. Ausser pissenden Maennern in allen Treppenhaeusern fanden wir nichts und verliessen das Stadion schon vor Anpfiff!
Ja, ihr koennt jetzt lachen, uns wars nicht mehr danach. Das Stadion war voll und von draussen liessen sie immer noch alles rein was kam.
Am Mittwoch besuchten wir die Reisebueros. Wir buchten fuer Freitag, 05.30 einen Flug nach Ushuaia und wir suchten unser Velo. Ja meine lieben pflichtbewussten Schweizer. Es wurde in Zuerich gar nie eingeladen!!!
Wir schauten uns noch 2 Tage diese Riesenstadt an, tranken guten Rotwein und genossen die ersten Steaks bei 30 Grad Lufttemperatur, und als wir am Donnerstag Abend ins Hotel kamen stand unser Tandem da!
Am Freitag morgen um 03.00 organisierte der Portier ein Taxi fuer unser Rad. War nicht ganz einfach.
Am Flughafen stellten wir uns in eine unglaublich lange Schlange und warteten.
Nun zum Thema Frauen am Reisen. Kaum war ich nicht an Brittas Seite, kam sie zurueck und hetzte mich mit dem Tandem an allen Menschen vorbei zum Check-in. Frau muesste Mann sein!
Und die naechste Frau war mit unserem Gepaeck so ueberfordert, dass sie das ganze Uebergepaeck von fast 60 Kilo und die Flughafentaxen zu verrechnen vergass. Das war sauguenstig!
In Ushuaia angekommen, sah ich draussen einen Typen der versuchte unser Tandem alleine auf das viel zu schmale Rollband zu hieven. Ich sprang durch die kleine Oeffnung und nahm ihm die Schachtel ab. Der Kerl war leicht ueberfordert mit meinem unverhofften Auftauchen und nach einigem Hin und Her zeigte er mir einen Umweg nach draussen.
Als wir durch die Gepaeckkontrolle wollten, war niemand mehr da und wir konnten einfach raus...
Juhuuu, geschafft. Zuerst mal hinsetzen und einen Kaffee trinken. Fehler!
Als wir ein Taxi rufen wollten, waren schon alle Schalter zu und der kleine Flughafen ziemlich leer. Es war die einzige Maschine die heute landete.
Nach einigen fehlgeschlagenen Hilferufen nahmen mich zwei Jungs mit in die Stadt. Sie wollten mir ein Fahrzeug auftreiben in dem wir genuegend Platz hatten. In Ushuaia gibts nur kleine Taxis.
Zurueck am Flughafen traute Britta ihren Augen nicht. Ich stieg aus einem Kleinlaster aus! Der Typ brachte uns in die Stadt und wir suchten mit ihm und dem Monstertaxi in den kleinen Gassen ein Hostel. Gleichzeitig spielte er Reisefuehrer und wir haben viel Nuetzliches erfahren. Zum Beispiel dass es zu kalt ist zum Velofahren...

Montag, 7. April 2008

Hauptprobe









...nur damit wir wissen, wieviel Platz wir haben, oder was wir alles zu Hause lassen müssen!