Montag, 1. September 2008

Bei Remo

Vernon
1. August - 1. September

Okanagan

Schon vor unserer Reise war klar, dass wir unseren alten Kumpel Remo besuchen werden. Er ist vor sechs Jahren ausgewandert nach Vernon im Okanagan Valley.

Er besitzt ein Haus ueber dem Tal, fernab vom Tourismus, halt da wo sich Baer und Koyote gute nacht sagen.
In Kanada ist es so, dass sich die Leute ein Haus kaufen, es selber verschoenern und dann wieder verkaufen. Dies ist auch Remos Idee.
Unsere Aufgabe war es nun ihm eine Garage zu bauen und gleichzeitig die riesige Terasse und alle Balkone abzuschleifen und frisch zu lackieren.
Er hat noch einen weiteren Arbeiter dazugezogen, welcher die ganze Planung machen sollte. Das Ziel war in fuenf Wochen eine ruechseitige Steinmauer zu erstellen, eine Bodenplatte von 8 x 12 Metern zu betonieren und einen Holzunterstand fuer drei Autos zu bauen. Doch schon beim ersten Kontakt mit Jorge, dem zweiten Handwerker, war mir klar dass da nicht alles planmaessig verlaufen wird.
Wir begannen also. Die Steinmauer war ein toller Erfolg. Sie bewies die Kreativitaet der zwei Handwerker. Mein Ruecken hatte allerdings weniger Spass daran, denn Maschinen waren ein Fremdwort und Jorge hatte eine laedierte Schulter.
Weiter ging es mit der Vorbereitung der Bodenplatte. Und das zog sich in die Laenge. Jorge hat sowas noch nie alleine gemacht und das zeigte sich nun. Was wir in drei Wochen fertigbrachten, geht auch in einer Woche. Als er dann am Morgen als der Beton kommen sollte ploetzlich die Verantwortung nicht mehr tragen wollte, uebernahm ich die Initiative und der Beton kam. Okay, perfekt ist die Bodenplatte nicht geworden, aber das wussten wir schon vorher.
Dann, nach dreieinhalb Wochen gings endlich los mit der Holzarbeit. Wir fuhren raus in den Wald und suchten die besten Baeume zusammen welche schon am Boden lagen und nicht mehr ganz nass war. Ich war endlich in meinem Element und liess die Motorsaege rattern. Doch Jorge gings zu schnell und er wollte alles nochmal durchdenken und easy angehen.
So kam es dass meine Stimme eine andere Tonlage annahm und ich diesem lahmen Kiffer so richtig gruendlich meine Meinung sagte. Das Ergebnis? Wir konnten endlich mal Klartext reden und ich stellte fest, wir koennen so nicht witermachen.
So aenderten wir wieder mal unsere Plaene und Britta und ich machten andere Sachen ums Haus. Wir gruben Sickerleitungen, bauten Holztreppen, machten eine weitere Steinmauer, flickten das ganze Dach, veraenderten einiges im Garten, zogen neue Stromleitungen und putzten so einiges im Haus. Wir hatten zusammen eine tolle Woche und Britta fiel Abends hundemuede ins Bett.
Somit haben wir unseren eigentlichen Auftrag nicht wirklich erfuellt, dafuer ist sonst so einiges erledigt was Remo auf dem Herzen lag. Und die Garage? Wir werden in vier Wochen wieder hier sein bevor wir heimreisen. Dann wissen wir ob die Autos unter Dach sind. Aber drauf wetten wuerde ich keinen Cent.
Die Moral von der Geschicht? Wir hatten eine tolle Zeit bei Remo, durften an privaten Barbecues teilhaben, waren an einem tollen Rodeo und konnten vergangene Erlebnisse gut verarbeiten.
Und jetzt sind wir topmotiviert fuer Neues. Noch knappe fuenf Wochen bleiben uns um weitere wilde Ecken dieses riesigen Landes zu erforschen. Los gehts!!!

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