Dienstag, 16. September 2008

Anreise zum West Coast Trail

Vernon - Bamfield
02. - 04. September

Es geht wieder los. Wir haben unser Auto gepackt und fahren via Umweg zurueck auf Vancouver Island.
Zuerst mussten wir nochmals kurz ueber die Grenze um unser neues Leichtzelt abzuholen. Doch das mit der Grenze will einfach nicht mehr so richtig. Der Zoellner schaute unsere abgelaufenen Visa an und meinte wir muessen zuerst in die Schweiz bevor wir wieder in die USA koennen. Der hat ja ein Knall.
Wir gingen ins Office um die Sache zu klaeren und ich sagte kein Wort mehr als noetig. Doch das brachte nicht den gewuenschten Erfolg. Wir mussten den Schluessel abgeben und die Jungs durchwuehlten unser Auto bis ins letzte Details. Danach kam das Verhoer wo sie die Inhalte mit unseren Aussagen vergleichten. Der Kerl pruefte uns und wir hielten dagegen. Als er sicher war, dass wir sauber sind, kehrte er sein Gesicht und war ploetzlich wieder ein Mensch. Ich hasse diese arroganten, moechtegernbesserwissenden, wichtigtuenden Angeber aus diesem uebergrossen Land das sie gar nicht kennen und trotzdem die Welt regieren moechten. Kurz gesagt: Komische Politik!
Wir holten unser Zelt und schmuggelten es ohne mit der Wimper zu zucken nach Canada, fuhren mit der Faehre rueber auf die Insel und waren schon am naechsten Tag am Suedende unseres Trails. Sogleich konnten wir am Infogespraech teilnehmen und lernten ein nettes Paerchen aus Victoria kennen.
Da die beiden von Sued nach Nord wandern wollten und wir umgekehrt, fragten wir sie ob sie unser Auto zum Ruecktransport nehmen wollten. So konnten wir alle die Kosten fuer den teuren Busshuttle einsparen. Sie waren etwas ueberrascht von unserer Spontanitaet und waren dann aber dabei. So fuhren wir noch am selben Abend an den noerdlichen Startpunkt.
Die Strasse dorthin war allerdings keine Autobahn. Zum Teil kurvten wir mit dreissig um die vielen Krater herum und sahen kaum etwas von der Umgebung. So kam es wie es kommen musste. Wir fuhren und fuhren. Und als wir immer noch fuhren war die Strasse zu ende. Wir kehrten um und fuhren weiter. Als wir an einem See vorbeifuhren, sahen wir seit Stunden die ersten zwei Menschen. Die zeigten uns auf einer genaueren Karte wo wir sind und so fuhren und fuhren und fuhren wir wieder zurueck. Und als wir so weiterfuhren wurde es dunkel. Und weil wir so langsam fuhren brauchten wir zum Glueck kaum Benzin. Denn sonst waeren wir nicht so lange gefahren.
Irgendwann war die Strasse fertig und wir konnten nicht mehr weiterfahren. Wir sahen ein Haus und noch ein weiteres. Wir waren in Bamfield angekommen. Nur wo schlafen? So fuhren wir von Licht zu Licht bis wir einen Camping inmitten eines Indianerreservats fanden. Zum Glueck war da noch eine Gruppe weisser Camper am Bier trinken. So konnten wir neben ihnen im Licht unser Zelt aufstellen.
Es ging nicht lange und Kathy, eine Frau aus der Gruppe, sprach uns an wir sollen doch zu ihnen rueberkommen. So setzten wir uns voellig uebermuedet zu dieser Gruppe Menschen zwischen 24 und 65 und tranken mit ihnen. Die Jungs waren am Tag Krebse fischen und hatten noch einige uebrig. Damit waere das Problem Hunger auch geloest gewesen. Wir konnten so viele Krebse essen wie wir wollten. Und als wir genug hatten mussten wir noch einen nehmen. Die waren so richtig lecker.
Da uns die Zeit nicht davonlief, schlenderten wir am naechsten Morgen durch Bamfield und am Nachmittag spielten wir Golf am Strand. Das Spiel ging so: Wer am weitesten ins Meer raus spielte, hatte gewonnen! Vor lauter Baelle schlagen vergassen die Jungs beinahe ihre Krebse. Wir schnappten das kleine Motorboot und sausten aufs Meer raus. Weit draussen hatten sie einige Krebsfallen gestellt die wir jetzt leerten. Doch die tiere waren noch sehr lebendig und verdammt gefaehrlich. Ein Schlag auf den Brustkorb machte sie Kampfunfaehig, dann zwei kraeftige Zuege an den Beinen und die waren vom Koerper getrennt. Die Beine kamen in den Topf, der Rest war Fischfutter. Uebrigens, ich schaute nur zu.
So gab es zur Einstimmung auf unsere grosse Wanderung nochmals Krebse. Und als wir am naechsten Tag loswollten, haetten wir noch welche mitnehmen sollen! Stattdessen nahm Kathy und ihr Mann Garry unsere Bikes mit nach Nanaimo damit sie niemand aus dem Auto stehlen kann.

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