Dienstag, 15. Juli 2008

Natur pur

8.-12. Juli 2008
Telegraph Cove, Vancouver Island
Telegraph Cove (Kajaking)

Jeder der an Kanada denkt, sieht wohl vor seinem inneren Auge endlose Waelder, Wasser und Berge.
Wir fanden diesen Teil von Kanada ganz im Norden von Vancouver Island. In Telegraph Cove mieteten wir uns fuer vier Tage ein Kajak und machten uns mit dem Meer vertraut. Wir paddelten der Kueste entlang, begleitet von Seehunden und Weisskopfseeadlern. An einem langen Kiesstrand stellten wir unser Zelt in den Wald und haengten uns mit einem Buch ans Wasser. Obwohl noch einige andere Kajaker da waren, fuehlten wir uns alleine. Waerend dem Lesen beobachteten wir immer wieder das Wasser und suchten es nach Orcas ab. Dabei schweifte der Blick immer wieder durch die endlose, schier unberuehrte Natur. Zig Inseln verteilten sich um uns, und am Horizont lagen die letzten Schneeflecken auf den Bergen.
Am Lagerfeuer liessen wir den friedlichen Abend ausklingen. Der Wind nahm an Staerke zu und am naechsten Morgen sahen wir keine Moeglichkeit zum Kajaken. So verlegten wir lediglich unseren Zeltplatz an die Spitze von zwei Lagunen und hatten den perfekten Ueberblick. Die Wale sichteten wair aber nicht.
Am naechsten Tag paddelten wir einige Zeit durch die Gegend und beobachteten weiterhin das Wasser und die willden Tiere. Das Camp wechselten wir aber nicht mehr. Es war einfach zu schoen in dieser Bucht. Und tatsachlich, am dritten Abend kamen sie. Keine zwanzig Meter vom Ufer entfernt zog eine kleine Herde Killerwale an uns vorbei. Das Ausstossen der Luft war unueberhoerbar. Die Gruppe schwamm der untergehenden Sonne entgegen und wir konnten unser Glueck kaum fassen. Zufrieden schlummerten wir ein.
Hoppla, kaum aufgestanden war schon wieder eine groessere Gruppe Orcas vor unserem Zelt. Das geht ja gut los. Zum Abschied sprang eines der Jungen mit seiner gesamten Koerpergroesse aus dem Wasser. Danke vielmals. Wir packten unsere sieben Sachen und paddelten leicht vertraeumt zurueck. Wir erlebten wahrscheinlich die schoensten vier Tage unserer Reise dort draussen in der Wildnis Kanadas. Es war unbeschreiblich schoen und einzigartig.

Dienstag, 8. Juli 2008

Die perfekte Welle

Um mal schnell fuer ein Wochenende ans Meer zu fahren, investieren die Kanadier gleich ein bisschen etwas. Von Vernon bis nach Tofino ist etwa gleich weit wie von Davos auf die Insel Elba!!!
Wir fuhren am Donnerstag gegen fuenf los. Wir halbierten die Strecke indem wir nur bis Vancouver fuhren und da bei Freunden in einer 2Zimmerwohnung uebernachteten. Uebrigens, wir waren zu sechst plus Remos Hund!
Am Freitag gings weiter mit der Faehre nach Vancouver Island und nochmals vier Stunden bis ans Meer. Es regnete. In Vernon hatten wir 40 Grad und in Tofino wars keine 15. Die spinnen die Kanadier.
Egal. Da das Meer auch saukalt ist, flutschten alle ausser Britta und Michi in den Neopren und warfen sich in die Fluten. Die Wellen waren gar nicht so gross, sodass Britta und ich beschlossen, am naechsten Tag mitzureiten.
Wir uebernachteten in einer 6erWG. Die Huette war randvoll und nicht wirklich so hygienisch. Wir kauften ein, vor allem Bier, und kochten ein herrliches Menue. Da die Jungs hier Fischertripps anboten gab es selbstverstaendlich fangfrischen Lachs. Und zwar so viel, dass es zwoelf Leute nicht fertigbrachten, den ganzen Lachs zu essen. Der Lachs war ein Gaumenschmaus. Bevor er in den Ofen kam, kosteten wir den Fisch roh! Sushi.
Am naechsten Tag galt es ernst. Nach kurzer Einfuehrung stuerzten wir uns in die Fluten. Die Wellen waren uns freundlich gesinnt und wir hatten einen Riesenspass. Wir erwischten sogar zwischendurch eine Welle und konnten ein wenig surfen. Haie haben wir keine gesehen und den Kopf hab ich auch nicht in den Sand gesteckt! Doch Salz hatten wir genug geschluckt.
Voellig erledigt schleppten wir uns nach vier Stunden aus dem Wasser. Doch das kuehle Bier weckte unsere mueden Muskeln bald wieder. So ging es wieder ans Kochen. Was gab es wohl?
Am Sonntag fuhr unsere Truppe zurueck nach Vernon, 12 Stunden! Wir genossen die ersten Sonnenstrahlen, wanderten durch die Waelder und den Straenden entlang und fuhren dann ins Landesinnere der Insel zurueck.
In Parksville stellten wir endlich wieder mal unser Zelt auf und blieben fuer zwei Naechte. Der Nahe Strand war bei Ebbe fast ein Kilometer gross und bei Flut gab es gar keinen Strand. Wir legten uns bei Ebbe nieder und lasen bis uns die Flut vertrieb.
Als wir zu Bett gingen kam die boese Ueberraschung. Ich legte mich auf eine unserer super Daunenluftmatratzen und puff! Eine Naht nach der anderen riss und die Matratze glich mehr einem Ballon. Super, ich schlief die Nacht auf dem harten Boden. Zum Glueck reissen die Seile von Mammut nicht so leicht wie deren Matratzen.
Heute suchten wir ein Outdoorgeschaeft auf und fanden tatsaechlich eine neue Matratze von Exped. So koennen wir wieder friedlich schlafen in den folgenden Naechten...

Donnerstag, 3. Juli 2008

Und wieder kommt alles anders...

Hallo zusammen. Und schon wieder ging alles schneller als mal geplant. Wir sind in Canada!
Als wir im Norden von Kalifornien waren, hatte ich genug. Wir gingen an einem Abend in ein Pub und da erzaehlte ich Britta das ich nicht mehr weiterfahren moechte.
Ich hatte das Gefuehl, so viele schoene Plaetze nicht zu sehen, weil wir einfach nur geradeaus fahren konnten. Ich war es auch leid mit dem Fahrrad nicht spielen zu koennen. Mit dem vielen Gepaeck sind wir sehr traege.
So beschlossen wir uns nach einem Auto umzusehen. Schon im Pub knuepften wir den ersten Kontakt und am naechsten morgen klapperten wir Autohaendler ab und checkten die Zeitungen.
Am fruehen Nachmittag zeigte uns eine Dame ihren 7plaetzer-Van. Sie hatte ihren Mann verloren und brauchte Geld. Wir kriegten ein super Auto fuer einen noch besseren Preis. Sofort gings zur Versicherung und dann aufs Strassenverkehrsamt und noch am selben Tag waren wir Besitzer eines Autos mit Amerikanischer Nummer.
Beim Zeitungen lesen fanden wir einen Bericht ueber einen Nationalpark in Oregon. Wir machten uns auf den Weg dahin. Die ersten Stunden im Auto waren schon komisch. Es war doch eine rechte Veraenderung und das sehr schnell. Doch schon bald spuerten wir das es richtig war. Wir fuhren in die Berge rein bis zum Crater Lake Nationalpark. Hier hat ein Vulkan bei seinem letzten Ausbruch kapituliert und ist in sich zusammengebrochen. Uebriggeblieben ist ein riesiger Krater von dem man runter in den tiefsten See Nordamerikas schauen kann. Rundherum war noch alles weiss vom Schnee.
Auch unser Campingplatz war noch sehr weiss. Wir stellten unser Zelt auf einer kleinen trockenen Flaeche auf und genossen 35 Grad auf 2000 mueM!
Wir kutschierten weiter im Landesinneren richtung Norden. In Hood River sind die Kitesurfer zu Hause. Da schlug Brittas Herz hoeher. Doch wir beliessen es beim zuschauen. Dafuer wurden wir in den Bikegeschaeften wieder aktiver.
Da es in der Gegend viele gebaute Trails hat, testete Britta ein Bike. Ich fuhr sie mit dem Auto rauf und sie genoss die Abfahrten mit einem riesigen Smile. Gleichzeitig verliebte sie sich in ein Bike und da diese Dinger da drueben wirklich viel billiger sind, griff sie zu!
Tja, jetzt haben wir ein Auto und zwei Bikes. Mit allem zusammen sind wir nach Canada hochgefahren zu Remo im Okanagan Valley. Da haben wir im August noch ziemlich viel Arbeit zu erledigen. Er will eine neue Garage und sonst noch einiges renovieren.
Aber jetzt fahren wir zuerst nach Vancouver Island, genauer nach Tofino ans Meer zum Wellenreiten!
Bis bald von der Insel