Sonntag, 22. Juni 2008

Die Defekthexe

Aus San Francisco faehrt man nicht einfach so raus, nein, wir mussten noch ueber das Wahrzeichen der Stadt, die Golden Gate Bridge.
Nachdem am Vortag dicker Nebel die Bruecke verdeckte, lachte heute die Sonne vom Himmel und liess die Bruecke in schoenstem Kupferrot erstrahlen. Wir kamen kaum vorwaerts vor lauter Fotostops, aber die Bruecke ist es mehr als wert. 80 Meter ueber dem Wasser rollten wir ueber dier Eisenkonstruktion und freuten uns auf die nahe Zukunft.
Die liess nicht lange auf sich warten. Im letzten Anstieg sprang die Kette durch. Wir fuhren noch zum Camping, doch ich fand keinen Fehler.
Am naechsten Morgen kamen wir gerade mal 5 Kilometer weit, dann rutschte die Kette komplett durch. Der Freilauf war hinueber. Das heisst, hochschieben und drueben runterrollen lassen. Und hoffen, dass im naechsten Dorf ein Shop ist. Wir schafften es gerade bis nach Point Reyes. Es hat ein Bikegeschaeft! Doch dieses oeffnet erst um elf. So hatten wir zwei Stunden zeit um die Baeckerei und einige coole Menschen kennenzulernen. Alle wollten sie helfen.
Um elf nahm Mike unseren Freilauf auseinander und war ratlos. Sowas habe er noch nie gesehen. Er telefonierte rum und am fruehen Nachmittag fand er ein Geschaeft, dass ein Ersatzteil hat.
Da wir so viele Leute kennenlernten, war es kein Problem um ein Auto zu bekommen und in den Shop zu fahren. Wir entschieden uns fuer den Passat von Mike. Der hatte auch einen Tandemdachstaender!
Dann gings schnell. 30 Kilometer zurueck, ersetzen, 30 Kilometer vorwaerts, laden und um halb vier gings weiter. Da es aber schon spaet war, hatten wir heftigen Gegenwind und mussten uns ganz schoen ins Zeug legen.
Diese Etappe und die am naechsten Tag waren sowieso sehr schwierig. Es ging alle paar Meter runter ueber eine Bruecke, scharf lins und wieder hinauf. Beim Mittagessen am folgenden Tag sassen wir so da und hatten beide die gleichen Gedanken. Eigentlich haben wir im Moment genug vom Tourenradeln. Die ersten koerperlichen Verschleisserscheinungen waren da und wir waren muede von den schwierigen Etappen.
So entschlossen wir uns, die Etappen fuer den Moment zu halbieren und fuhren nur noch etwa 40 km am Tag. Bis zum naechsten Defekt! Am Umwerfer brach eine Schraube und wir konnten vorne nicht mehr schalten. Ersatz gibt es gerade keinen. Wir bekamen wieder mal einen Transport. Wir nahmen gleich alles ausser das Tandem mit und fuhren 50 Kilometer zum naechsten Laden. Britta blieb auf dem nahen Camping und ich fuhr mit der netten Dame zurueck.
Leider passte der Ersatz nicht. Ich baute die Kette wieder zusammen, legte sie auf den mittleren Kranz und fuhr Singletandem. Das war geil!!! Ohne Gewicht flog ich trotz Gegenwind nur so dahin, konnte die kleinen Gegensteigungen voll durchdruecken. Es machte einen Hoellenspass mal wieder so zu fahren.
Heutefahren wir wieder zusammen bis nach Fort Bragg. Da soll es einen grossen Bikeshop geben. Mal schauen...

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