Freitag, 16. Mai 2008

7 Seen Route

Bariloche - San Martin


Hallo zusammen und weiter gehts
Wir fuhren am 13.05 in Bariloche los. Gemuetlich radelten wir dem See von Bariloche entlang, alles auf Asphalt und ohne definiertes Tagesziel. An einem herrlichen Strand stellten wir schon frueh am Nachmittag unser Zelt auf und genossen die Einsamkeit. Britta sass in der Sonne am Lesen und ich machte Bachverbauungen bis mir die Haende einfroren. Von einem grossen Lagerfeuer gewaermt, verbrachten wir einen friedlichen Abend.
Am Morgen roch es nach Regen. Wir fuhren auf nasser Strasse los und kamen noch trocken bis nach Villa la Angostura. Wir entschieden nicht mehr weiterzufahren um dem Regen so auszuweichen und ein trockenes Bett zu haben.
Als es hell werden sollte pisste es so richtig. Naja, ab aufs Rad und los gehts. Nach 10 km war fertig mit Asphalt und wir fuhren in den Dschungel rein. Die Strasse war gesaeumt von hohen Baeumen und undurchdringlichem Farn. Alle paar Meter lag ein neuer See vor uns. Wir waren wortwoertlich im Regenwald.
Die Temperatur liess ein Anhalten nicht zu und bei jeder Abfahrt kuehlten unsere Koerper sofort aus. Der Untergrund wurde immer schmieriger und wir mussten uns die Ideallinie im tiefen Sand suchen. In einer Abfahrt blieben wir mitten auf der Strasse stecken. Es war nicht wirklich einfach zum Fahren.
Nach langen Kilometern erreichten wir endlich das Hostel: Wegen ZU GESCHLOSSEN! Britta war voellig durchnaesst. Wir setzen uns auf die Saettel und strampelten zum naechsten Hostel. DAS GLEICHE! Jetzt kamen wir an unsere Grenzen. Was tun? Das naechste Hostel war 20 km entfernt und in dieser Naesse ein Zelt aufstellen macht keinen Spass. Und warm wuerde uns auch im Schlafsack kaum mehr werden.
Na gut, dann halt mal das Auto anhalten das gerade kommt. "Hallo zusammen. Hab euch schon am Morgen gekreuzt. Wollt ihr mitfahren?" Das Tandem war sehr schnell auf dem Pickup verladen und wir setzten uns so nass und dreckig wie wir waren ins Auto. Alles wird gut...
Unterwegs musste unser Retter einen Abstecher in ein Kaff machen um kurz einem Freund hallo zu sagen. Er hielt vor einem wunderschoenen Kanadischen Rundholzhaus an und der Besitzer holte uns gleich in die Kueche. Hier bekamen wir die Herzlichkeit der Argentinier so richtig zu spueren. Mama begruesste uns mit einem Kuss auf die Wange und alle schuettelten freudig Haende. Es war als ob wir die Leute schon lange nicht mehr gesehen haetten.
Sofort boten sie mir den Mate an. Das ist das Argentinische Nationalgetraenk. In einem kleinen Topf ist viel getrockneter Tee der immer wieder mit heissem Wasser uebergossen wird. Mit einem Metallroehrchen saugt man das Gebraeu dann raus. Schmeckt leicht bitter und ist ganz schwach berauschend.
Britta musste auch noch mittrinken und dann bestaunten sie unser komisches Velo welches senkrecht nach oben aufs Auto gebunden war.
Wir fuhren etwas wehmuetig weiter. Dieser Ort waere super schoen gewesen um einige Tage zu bleiben. Aber wir konnten nicht einfach so fragen.
Die restlichen Kilometer bis San Martin de los Andes schauten wir aus dem trockenen Auto die traumhaft schoene Natur an. 2 Monate hatte es nicht mehr geregnet. Aber jetzt, genau jetzt wollte es nicht mehr aufhoeren.
Der Wetterbericht hat fuer die naechsten Tage nur eine wesentliche Veraenderung: Der Regen soll zu Schnee werden! Wir werden darum morgen in den Bus sitzen und gemuetlich nach Chile rueberfahren, weil unsere Variante mit dem Boot auch hier nicht funktioniert. Das ist Nebensaison.
Also bis bald aus dem aktiven Vulkanland Chile.

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